Ein Münchner Gericht hat einen Geschäftsmann zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, da er ein Schneeballsystem betrieben und damit einen Schaden von 16 Millionen Euro verursacht hat. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sah das Gericht es als erwiesen an, dass der Angeklagte den Anlagebetrug in großem Stil organisiert und davon gelebt hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, wie die „Zeit“ am 27. November 2024 berichtete.
Der Verurteilte hatte Anlegern Renditen von über 100 Prozent in Aussicht gestellt. Zu Beginn des Prozesses stritt er die Vorwürfe ab und behauptete, sein Anlagesystem sei funktionsfähig gewesen und nur durch behördliche Eingriffe gestoppt worden. Die Vorsitzende Richterin Andrea Wagner widerlegte diese Darstellung. Das Gericht stellte fest, dass die Gelder der Anleger nicht investiert, sondern intern verschoben wurden, um den Anschein von Gewinnen zu erwecken.
Der Betrug hatte für die Opfer des Schneeballsystems verheerende Konsequenzen. Laut Gericht sind einige Anleger nun mittellos und mussten aufgrund der Zahlungen sogar ihre Häuser verkaufen. Wegen der Gewerbsmäßigkeit und der Höhe des Schadens wurde der Angeklagte wegen besonders schweren Betrugs verurteilt.
In Göttingen wurde Anklage gegen vier Männer erhoben, die in millionenschwere Online-Betrügereien verwickelt sein sollen. SAT.1 Regional berichtete am 27. November 2024, dass die Angeklagten als sogenannte Agents für zwei Plattformen gearbeitet und Investoren um über 5,7 Millionen Euro betrogen haben sollen. Sie lockten Anleger mit angeblichen Investitionsmöglichkeiten und behielten das Geld ein. Die Opfer kamen aus deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden. Das Verfahren gegen einen der Angeklagten soll bereits im Dezember vor dem Landgericht Göttingen beginnen.
Auch in Rostock wurden zwei Männer wegen Betrugs mit Fake-Shops zu Haftstrafen verurteilt. Wie der „Stern“ am 22. November 2024 berichtete, betrieben die Täter über 30 gefälschte Online-Shops und betrogen Kunden um mehr als 4,3 Millionen Euro. Sie boten Waren zu sehr niedrigen Preisen an, lieferten diese jedoch nie aus. Mindestens 10.600 Menschen fielen auf den Betrug herein. Das Gericht ordnete die Einziehung von Vermögenswerten in Höhe von rund vier Millionen Euro sowie der technischen Ausrüstung an.