Am Donnerstag wird in Südafrika das Urteil im Prozess um den Tod eines deutschen Touristen erwartet. Der 67-Jährige aus Fulda wurde im Oktober 2022 bei einem Überfall nahe dem Krüger-Nationalpark erschossen. Wie die Zeit berichtet, legten zwei weitere deutsche Touristen, die sich ebenfalls im Fahrzeug befanden, schriftliche Zeugenaussagen vor. Die Ehefrau des Opfers verweigerte laut Verteidiger gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) eine Aussage.
Der Überfall ereignete sich auf der Zufahrtsstraße zum Numbi-Gate, einem der Haupteingänge des Nationalparks. Drei Täter stoppten das Auto der Touristen und forderten sie zum Aussteigen auf. Als der Fahrer die Türen verriegelte und zurücksetzte, schoss einer der Angreifer. Der 67-Jährige erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter begann am 22. Juli in Kabokweni, einer Stadt in der Nähe des Krüger-Nationalparks. Ursprünglich waren drei Männer wegen Mordes, versuchten Mordes, illegalen Waffenbesitzes, Raubes und versuchten Raubes angeklagt. Zwei der Angeklagten wurden Mitte November freigesprochen. Die Hochheimer Zeitung berichtet unter Berufung auf dpa, dass der Richter den Freispruch mit Fehlverhalten der Polizei und mangelnder Beweislage begründete. Unter anderem sei von manipulierten Zeugenaussagen die Rede gewesen. Das Verfahren gegen den dritten Angeklagten läuft weiter. Dieser plädiert auf nicht schuldig. Laut Radio RST wird am Donnerstag das Urteil gegen ihn erwartet.
Die Frankfurter Neue Presse berichtet, dass der Tatort als Kriminalitäts-Hotspot gilt. Südafrika weist eine hohe Kriminalitätsrate auf. Zwischen Juli und September 2022 wurden laut Regierungsangaben über 7000 Menschen getötet und 6000 Autoentführungen gemeldet. Die Frankfurter Rundschau berichtete bereits im November über die Freisprüche und die Zweifel an der Polizeiarbeit im Zuge der Ermittlungen.