Marius Borg Høiby, der älteste Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit aus einer früheren Beziehung, wurde nach einer Woche Untersuchungshaft freigelassen. Die Osloer Polizei gab bekannt, dass kein weiterer Antrag auf Inhaftierung gestellt wird, da keine Gefahr der Beweismittelvernichtung mehr besteht. Høibys Anwalt, Øyvind Bratlien, bestätigte der Nachrichtenagentur NTB die Freilassung noch am selben Tag. (Zeit Online).
Anwalt Bratlien kritisierte die Polizei scharf und bezeichnete die Inhaftierung seines Mandanten als Fehler. Gegenüber NRK und NTB sprach er von „katastrophalen Fehleinschätzungen“ seitens der Polizei und forderte für die Zukunft ein besonneneres Vorgehen. Die Freilassung selbst sei erwartungsgemäß gewesen, so Bratlien laut stern.de.
Die Ermittlungen gegen Høiby werden trotz seiner Freilassung fortgesetzt. Die Polizei bestätigte die Einleitung weiterer Ermittlungen wegen eines möglichen weiteren Sexualdelikts, ohne jedoch Details zu nennen. Høibys Anwalt gab dazu zunächst keine Stellungnahme ab. Darüber hinaus wurden Høiby laut Polizei Besuchsverbote für zwei Frauen auferlegt. Die bestehenden Vorwürfe bleiben unverändert.
Der 27-jährige Marius Borg Høiby ist zwar in der königlichen Familie aufgewachsen, trägt aber keinen Prinzentitel und hat keine offiziellen Aufgaben im Königshaus. Wie der Spiegel berichtet, wurde Høiby letzte Woche aufgrund neuer Vorwürfe wegen zweier mutmaßlicher Sexualdelikte, die er bestreitet, in Untersuchungshaft genommen. Diese Anschuldigungen stellen die bisher schwerwiegendsten Vorwürfe gegen ihn dar.
Bereits im August war Høiby wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung festgenommen und nach einem Tag wieder freigelassen worden. Damals gestand er schriftlich, unter Alkohol- und Kokaineinfluss seine damalige Freundin tätlich angegriffen und Gegenstände in ihrer Wohnung beschädigt zu haben. Er berichtete zudem von psychischen Problemen und Drogenkonsum. Seitdem wurden die Vorwürfe gegen ihn ausgeweitet und umfassen unter anderem Missbrauch in engen Beziehungen mit mehreren Ex-Partnerinnen. Wie die Morgenpost berichtet, war die Festnahme in der vergangenen Woche bereits die dritte. Ihm wird unter anderem ein Verstoß gegen Paragraf 291 des norwegischen Strafgesetzbuches, der Vergewaltigungsdelikte regelt und mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann, zur Last gelegt.
Konkret wird Høiby sexueller Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Frau vorgeworfen, die sich nicht wehren konnte. Zusätzlich wird ihm ein zweites Sexualdelikt dieser Art vorgeworfen. Daraufhin verhängte das Amtsgericht Oslo eine einwöchige Untersuchungshaft mit Brief- und Besuchsverbot. Die Polizei hatte zwei Wochen gefordert. Es gilt zu betonen, dass es sich bei allen Vorwürfen gegen Høiby bisher um Anschuldigungen handelt. Eine Anklageerhebung steht noch aus. Høiby bestreitet laut seinem Anwalt die meisten Vorwürfe und räumt lediglich Körperverletzung, Sachbeschädigung und eine Drohung ein (Saarbrücker Zeitung).
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