Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bekräftigt seine Absicht, Zölle als Kernstück seiner Handelsstrategie einzusetzen. Laut Süddeutscher Zeitung droht er China, Mexiko und Kanada mit erheblichen Importzöllen, sollten diese Länder keine Maßnahmen gegen illegale Einwanderung und Drogenhandel in die USA ergreifen. Diese Ankündigung erinnert an Trumps erste Amtszeit, in der er Zölle wiederholt als Verhandlungswaffe im internationalen Kontext nutzte. Die SZ merkt an, dass Trump dabei die komplexen Wirkungsweisen von Zöllen und deren potenziell schädlichen Auswirkungen auf die US-amerikanische Wirtschaft sowie den globalen Handel unterschätzt.
Die von Trump angekündigten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie zusätzlich 10 Prozent auf chinesische Waren, wie tagesschau.de berichtet, sorgen international für Beunruhigung. Die EU warnt vor einem Handelskrieg und bekräftigt ihre Bereitschaft zu Gegenmaßnahmen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, zitiert von der dpa über Antenne Bayern, unterstreicht die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Antwort und warnt vor den negativen Konsequenzen für alle Beteiligten, einschließlich der USA. Auch die deutsche Wirtschaft äußert sich besorgt über die möglichen Auswirkungen auf den transatlantischen Handel.
Trump begründet die Zölle, laut tagesschau.de, mit der illegalen Migration und dem Drogenhandel über die Grenzen zu Mexiko und Kanada sowie dem Fentanylimport aus China. Er argumentiert, dass die Zölle diese Länder zu effektiveren Maßnahmen zwingen sollen. China weist die Anschuldigungen zurück und verweist auf die bestehende Zusammenarbeit im Kampf gegen den Drogenhandel. Kanada betont die enge wirtschaftliche Verbundenheit mit den USA und die Bedeutung des bilateralen Handels. Business Insider berichtet, dass der kanadische Premierminister Justin Trudeau bereits mit Trump telefoniert hat, um die Situation zu besprechen.
Experten warnen vor den negativen Konsequenzen der Zollpolitik. t-online und das ZDF berichten, dass die Zölle zu Preissteigerungen für US-amerikanische Verbraucher und Unternehmen führen und die Inflation anheizen könnten. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen der betroffenen Länder, was die US-amerikanische Exportwirtschaft belasten würde. Auch die Finanz und Wirtschaft (FuW) analysiert die Situation und weist auf Trumps langjährige Befürwortung von Zöllen hin, die er nicht nur als handelspolitisches Instrument, sondern auch als alternative Einnahmequelle für den Staatshaushalt sieht.
Die von Trump angekündigten Zölle sind Teil seiner "America First"-Politik, die er bereits in seiner ersten Amtszeit verfolgte. Das ZDF berichtet, dass auch der amtierende Präsident Biden auf protektionistische Maßnahmen setzt, jedoch gezielter auf bestimmte Branchen. Trumps Ansatz hingegen ist deutlich umfassender und birgt das Risiko einer Eskalation der Handelskonflikte.
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