Weimar, bekannt als Zentrum der Klassik, beleuchtet eine überraschende Verbindung zum Romantiker Caspar David Friedrich. Die Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“ erforscht die frühen Kontakte des Künstlers zur Stadt und den Einfluss Goethes auf seine Karriere. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, spielte Weimar bereits in Friedrichs jungen Jahren, noch vor seinem eigentlichen Durchbruch, eine wichtige Rolle.
Im Jahr 1805, zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn, reichte Friedrich zwei Sepiazeichnungen für den jährlichen Weimarer Kunstwettbewerb ein. Die Werke, eine „Wallfahrt bei Sonnenuntergang“ und ein „Herbstabend am winterlichen See“, entsprachen zwar nicht dem vorgegebenen Thema der Herkulestaten, beeindruckten Goethe jedoch durch ihre meisterhafte Ausführung. Die FAZ hebt hervor, dass Friedrich weniger am Wettbewerbsgewinn als an der Möglichkeit der Ausstellung und des Verkaufs seiner Werke interessiert war. Goethe erkannte das Talent des jungen Künstlers und verlieh ihm den Preis, was Friedrich neben dem Preisgeld auch die Aufmerksamkeit des einflussreichen Dichters einbrachte.
Diese Begegnung bildete den Grundstein für die weitere Förderung Friedrichs durch den Weimarer Hof. Laut FAZ erwarb Herzog Carl August im Jahr 1810 gleich fünf Gemälde von Friedrich – ein beachtlicher Ankauf, der sogar dem Erwerb des berühmten „Mönch am Meer“ durch den preußischen König vorausging.
Die Ausstellung präsentiert erstmalig Friedrichs Brief an Goethe aus dem Jahr 1805, der im Goethe-Schiller-Archiv entdeckt wurde. Dieses fragile Dokument bietet einen einzigartigen Einblick in die Anfänge der Beziehung zwischen den beiden Männern. Die FAZ unterstreicht die Bedeutung dieses Fundes und empfiehlt Kunstinteressierten einen Besuch der Ausstellung, um dieses seltene Dokument zu betrachten.
Die Ausstellung geht jedoch über die Beziehung zwischen Friedrich und Goethe hinaus. Sie zeigt auch Werke und Dokumente aus dem Netzwerk von Künstlern und Intellektuellen, das die beiden Männer umgab, darunter Philipp Otto Runge, Caroline Bardua und Carl Gustav Carus. Wie die FAZ berichtet, verdeutlicht die Ausstellung die Bedeutung Weimars als Zentrum des künstlerischen und intellektuellen Lebens in Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Besonders bemerkenswert ist die Entdeckung einer bisher unbekannten Zeichnung Friedrichs in Goethes Sammlung, die die enge Verbindung der beiden Männer weiter bekräftigt. Die Ausstellung präsentiert außerdem Forschungsergebnisse des Weimarer Archäometrielabors, die neue Erkenntnisse über Friedrichs Werke liefern. So wurden beispielsweise durch moderne Untersuchungsmethoden die Namen von Freiheitskämpfern auf dem Gemälde „Huttens Grab“ sichtbar gemacht, berichtet die FAZ.
Die Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“ eröffnet somit eine neue Perspektive auf den Künstler und seine Beziehung zur Klassikerstadt. Sie zeigt, welche Bedeutung Weimar für Friedrichs frühe Karriere hatte und wie die Begegnung mit Goethe seinen Werdegang prägte.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/sinnenfroh-caspar-david-friedrich-austellung-in-weimar-110135466.html
- Päivän Lehti: https://www.paivanlehti.fi/