24.11.2024
Nahostkonflikt Aktuelle Entwicklungen und Kontroversen

Liveblog zum Krieg in Nahost: TV-Bericht: Netanjahu ignorierte Warnungen kurz vor Überfall der Hamas

Der Krieg in Nahost hält die Welt weiterhin in Atem. Ein Bericht des israelischen TV-Senders Channel 12 wirft Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, Warnungen vor dem Hamas-Überfall ignoriert zu haben. Wie die F.A.Z. berichtet, sollen Geheimdienstchefs Netanjahu seit 2014 mehrfach auf die wachsende Gefahr durch die Hamas hingewiesen haben. Auch sechs Tage vor dem Angriff am 7. Oktober, bei dem über 1200 Menschen getötet und hunderte als Geiseln genommen wurden, soll es eine erneute Warnung gegeben haben. Netanjahu soll diese Warnungen ignoriert und stattdessen versucht haben, die Hamas mit Geldzahlungen über Katar ruhig zu stellen. Netanjahus Büro dementiert die Vorwürfe als "unbegründete Lügen".

Die israelische Regierung hat außerdem einen Boykott der linksliberalen Zeitung "Haaretz" beschlossen, wie die Zeitung selbst berichtet. Hintergrund ist eine Rede des Verlegers Amos Schocken, in der er die Regierung Netanjahu scharf kritisierte. Regierungsstellen sollen nun nicht mehr mit der Redaktion kommunizieren oder Anzeigen schalten.

In Amman, der Hauptstadt Jordaniens, wurde ein Mann von Sicherheitskräften getötet, nachdem er in der Nähe der israelischen Botschaft Schüsse abgefeuert hatte. Drei Sicherheitskräfte wurden bei dem Vorfall verletzt. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, wie die F.A.Z. berichtet. Ein Regierungssprecher bezeichnete den Vorfall als "Terroranschlag".

In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde ein vermisster israelischer Rabbiner tot aufgefunden. Die israelische Regierung spricht von einem "antisemitischen Terrorakt" und kündigt an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Rabbiner war seit Donnerstag vermisst gemeldet worden. Es gibt Berichte, wonach der Iran hinter dem Mord stecken könnte, so die F.A.Z..

In Israel fanden erneut Demonstrationen für die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln statt. Wie die Tagesschau berichtet, versammelten sich tausende Menschen in Tel Aviv, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Auch in Jerusalem gab es Proteste. Es wird geschätzt, dass noch etwa die Hälfte der ursprünglich rund 240 Geiseln am Leben ist.

Im Libanon liefern sich die israelische Armee und die Hisbollah-Miliz weiterhin Gefechte. Die libanesische Armee meldet weitere Opfer. Ein Soldat wurde getötet und 18 weitere verletzt, wie die Tagesschau berichtet.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau verurteilte Gewalt und Antisemitismus bei Protesten in Montreal, die im Zusammenhang mit einem NATO-Treffen stattfanden. Autos wurden in Brand gesetzt und ein Abbild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verbrannt, wie die Tagesschau berichtet.

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