15.11.2024
Mehr Chancengerechtigkeit durch Familiengrundschulzentren in Thüringen

Thüringen investiert in Bildungsgerechtigkeit: 15 Familiengrundschulzentren geplant

Im Rahmen des bundesweiten Startchancen-Programms plant Thüringen die Einrichtung von 15 Familiengrundschulzentren. Wie das Thüringer Bildungsministerium mitteilte, sollen diese Zentren an ausgewählten Grundschulen in Nord- und Ostthüringen entstehen und voraussichtlich ab dem Schuljahr 2025/26 ihre Arbeit aufnehmen. Die ZEIT berichtete darüber am 15. November 2024. Das Konzept der Familiengrundschulzentren sieht eine stärkere Einbindung der Eltern in das schulische Umfeld vor und ist bereits bundesweit erprobt.

Konkret bedeutet dies, dass der reguläre Unterricht durch niedrigschwellige Angebote für Familien ergänzt wird. Dazu gehören beispielsweise Elterncafés, Bastelkurse und Informationsabende. Ziel ist es, die Bildungschancen von Kindern unabhängig von ihrer sozialen und ökonomischen Herkunft zu verbessern. Wie die dpa am 15. November 2024 meldete, erhalten die ausgewählten Schulen eine zusätzliche halbtägige Koordinierungsstelle, um die Umsetzung des Konzepts zu gewährleisten.

Für den Aufbau der Familiengrundschulzentren kooperiert das Land Thüringen mit der privaten Wübben Stiftung Bildung. Diese Stiftung hat bereits Erfahrung in der Einrichtung und Begleitung solcher Zentren, wie ein LinkedIn-Beitrag der Stiftung vom Mai 2024 zeigt. Dort wird die Vorstellung des Konzepts bei der Auftaktveranstaltung der Startchancen-Schulen in Thüringen erwähnt.

Das Startchancen-Programm ist ein auf zehn Jahre angelegtes Bundesprogramm mit einem Gesamtvolumen von 20 Milliarden Euro. Thüringen erhält jährlich rund 23 Millionen Euro aus diesen Bundesmitteln. Wie n-tv am 15. November 2024 berichtete, sind Familiengrundschulzentren ein wichtiger Bestandteil dieses Programms, das Schulen in sozial schwierigen Lagen gezielt unterstützt.

Die zunehmende Bedeutung der Einbindung von Familien in den Bildungsprozess wird auch in anderen Bundesländern diskutiert. So planen beispielsweise CDU und Grüne in Nordrhein-Westfalen den Ausbau von Familienzentren an Grundschulen, wie ein Gastbeitrag auf bildungsklick.de vom 1. September 2023 erläutert. Dort wird die Forderung nach einer strukturellen und einheitlichen Regelfinanzierung für Familiengrundschulzentren hervorgehoben.

Die Herausforderungen im Bildungsbereich, insbesondere die soziale Ungleichheit, sind komplex und vielschichtig. Die geplanten Familiengrundschulzentren in Thüringen sind ein Schritt in Richtung einer stärkeren Chancengerechtigkeit. Ob und wie dieses Konzept die gewünschten Ergebnisse erzielt, wird die zukünftige Entwicklung zeigen.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-11/15/15-familiengrundschulzentren-in-thueringen-geplant - https://thueringen.de/dpa-meldungen/15-familiengrundschulzentren-in-thueringen-geplant-402183 - https://www.n-tv.de/regionales/thueringen/15-Familiengrundschulzentren-in-Thueringen-geplant-article25364942.html - https://bildungsklick.de/schule/detail/familiengrundschulzentren-zu-primus-schulen-entwickeln - https://de.linkedin.com/posts/wuebben-stiftung_familiengrundschulzentren-startchancenprogramm-activity-7201154171805286400-ajlf - dpa (Meldung vom 15.11.2024)
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