8.11.2024
Zwergseidenäffchen Nachwuchs im Schweriner Zoo

Zwergseidenäffchen-Nachwuchs im Schweriner Zoo begeistert Besucher

Im Schweriner Zoo herrscht große Freude über den erneuten Nachwuchs bei den Zwergseidenäffchen. Anfang November erblickten zwei Jungtiere das Licht der Welt, wie der Zoo mitteilte. Die winzigen Primaten, kaum schwerer als ein Löffel Zucker (etwa 15 Gramm), sind wohlauf und bereichern die bestehende Gruppe, die nun aus zehn Tieren besteht.

Die zoologische Leiterin und stellvertretende Zoodirektorin Julia Gottschlich äußerte sich erfreut über die Geburt der beiden Jungtiere und betonte den bisherigen Erfolg des Zoos bei der Zucht dieser faszinierenden Tiere. Wie die Zeit berichtet, hatte der Zoo bereits in der Vergangenheit Nachwuchs bei den Zwergseidenäffchen zu verzeichnen.

Die Geburt von Zwillingen ist typisch für Zwergseidenäffchen. Nach einer Tragzeit von rund 140 Tagen kümmert sich vorwiegend der Vater um den Nachwuchs, indem er die Jungtiere auf seinem Rücken trägt. Die Mutter übernimmt die Versorgung nur während des Säugens. Die kleinen Äffchen, deren Geschlecht noch nicht bekannt ist, werden mehrere Wochen beim Vater bleiben, bis sie entwöhnt sind und selbstständiger werden. Mit etwa drei Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife.

Die kleinsten Affen der Welt

Die „Gewöhnlichen Zwergseidenäffchen“, auch Westliche oder Gelbbauch-Zwergseidenaffen genannt (Cebuella pygmaea pygmaea), stammen aus den tropischen Regenwäldern des Amazonasbeckens in Südamerika. Mit einer Körpergröße von nur 12 bis 16 Zentimetern und einem etwa 20 Zentimeter langen, buschigen Schwanz gelten sie als die kleinsten Affen der Welt. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzensäften, die sie mit ihren spezialisierten Zähnen aus Baumrinden gewinnen. Zusätzlich fressen sie Früchte, Insekten und kleine Wirbellose. Im Schweriner Zoo teilen sich die Zwergseidenäffchen die Anlage im Humboldthaus mit zwei Gürteltieren und deren Nachwuchs. Diese Vergesellschaftung bietet den Tieren Abwechslung und fördert die Interaktion, so Julia Gottschlich.

Schutz der Zwergseidenäffchen

In freier Wildbahn gelten die Zwergseidenäffchen laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) seit 2020 als gefährdet. Wilderei und der Verlust ihres Lebensraumes durch Abholzung und landwirtschaftliche Nutzung tragen maßgeblich zum Rückgang der Population bei. Der Schweriner Zoo beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das vom Europäischen Zooverband (EAZA) koordiniert wird. Ziel des Programms ist es, eine stabile Population von Zwergseidenäffchen in zoologischen Gärten zu erhalten. Darüber hinaus existieren 18 ausgewiesene Schutzgebiete, unter anderem in Brasilien und Bolivien, um den Fortbestand der Art in ihrem natürlichen Lebensraum zu sichern.

Quellen:

ZEIT ONLINE

schwerin.de

stern.de

n-tv.de

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