Nach einem Telefongespräch zwischen dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum über die Migrationspolitik an der gemeinsamen Grenze kam es zu widersprüchlichen Darstellungen des Gesprächsinhalts. Trump behauptete auf Truth Social, Sheinbaum habe einer Grenzschließung zugestimmt, um die Migration in die USA zu unterbinden. Er schrieb: "Mexiko wird mit sofortiger Wirkung verhindern, dass Menschen an unsere Südgrenze gelangen." (FAZ) Sheinbaum widersprach dieser Darstellung umgehend auf X (ehemals Twitter) und betonte, Mexiko plane keine Grenzschließung. Sie erklärte, Mexikos Position sei es, "Brücken zwischen Regierungen und Völkern zu bauen", nicht Grenzen zu schließen. (Tagesschau)
Sheinbaum erläuterte laut Spiegel Online, sie habe Trump die mexikanische Strategie erklärt: Das Land kümmere sich um Migranten, "bevor sie die Grenze erreichen". Mexiko setzt bereits seit Jahren seine Nationalgarde ein, um Migranten auf dem Weg in die USA aufzuhalten, wobei die Wahrung der Menschenrechte der Migranten betont wird. (Zeit) Das Telefonat fand im Zusammenhang mit Trumps Ankündigung statt, hohe Importzölle auf mexikanische Waren zu erheben, um Kriminalität und Drogenhandel zu bekämpfen, die er mit der Einwanderung aus Mexiko in Verbindung bringt. Sheinbaum stellte die Sinnhaftigkeit dieser Zölle infrage und deutete Gegenmaßnahmen an. (FAZ)
Vor Trumps Äußerungen hatte Sheinbaum das Telefonat als "ausgezeichnet" bezeichnet. Auch Trump äußerte sich zunächst positiv. (Welt) Die divergierenden Darstellungen des Gesprächsverlaufs sorgten für Irritationen. Trump hat Migration wiederholt zum zentralen Wahlkampfthema gemacht und Einwanderer pauschal kriminalisiert. (Tagesschau) Trotz der Gefahren fliehen jedes Jahr Zehntausende Menschen aus Mittel- und Südamerika vor Armut, Gewalt und politischen Krisen über Mexiko in die USA. Viele sterben auf der gefährlichen Route, beispielsweise durch Dehydration und Hitze, oder werden Opfer krimineller Banden. (Diverse Medien)
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