Endgültige Schließung des Erkundungsbergwerks Gorleben
Das Erkundungsbergwerk Gorleben im niedersächsischen Wendland wird endgültig stillgelegt. Die Verfüllung des Bergwerks mit Salz beginnt am Freitag, so die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE). BGE-Sprecherin Monika Hotopp bestätigte den Beginn der Arbeiten ("Es geht los"), wie die Zeit berichtet. Die rund 400.000 Tonnen Salz, die seit den Erkundungen in den 1980er Jahren oberirdisch lagern, werden zerkleinert, in Container gefüllt und anschließend unter Tage gebracht. Der Transport zum Bergwerk erfolgt per Traktor. Die Verfüllung wird voraussichtlich mehrere Monate dauern. Damit endet die Geschichte Gorlebens als potentieller Standort für ein Atomendlager endgültig.
Jahrzehntelang war der Salzstock Gorleben Zentrum heftiger Proteste und Diskussionen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurde der Standort im Landkreis Lüchow-Dannenberg vor vier Jahren endgültig aus dem Suchverfahren für ein Atommüll-Endlager genommen. Seit den ersten Castor-Transporten mit hochradioaktivem Müll formierte sich im Wendland massiver Widerstand gegen das Projekt. Die Genehmigung zur Verfüllung des Bergwerks wurde im November erteilt.
Die Kosten für den Aus- und Rückbau des Bergwerks belaufen sich laut der Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) auf rund zwei Milliarden Euro. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke kritisierte die hohen Kosten und die politischen Konflikte, die im Zusammenhang mit dem Projekt entstanden sind. Auch der Linken-Bundestagsabgeordnete Victor Perli bemängelte die mit dem Projekt Gorleben verbundene Geldverschwendung, wie stern.de berichtet.
Die 113 Castoren mit radioaktivem Atommüll, die sich derzeit im oberirdischen Zwischenlager in Gorleben befinden, verbleiben dort, bis ein endgültiger Lagerstandort in Deutschland gefunden ist. Geplant ist die Errichtung einer Mauer um das Castor-Lager. Die Bürgerinitiative Umweltschutz fordert hingegen einen kompakten Neubau, eine oberirdische Verbunkerung, um das Lager besser vor Gefahren aus der Luft, wie Drohnen oder Flugzeugen, zu schützen. Die Genehmigung für das Zwischenlager läuft 2034 aus. Die Grafschafter Nachrichten erinnern daran, dass das Bergwerk ursprünglich zur Untersuchung des Salzstocks als möglichen Standort für ein Atomendlager angelegt wurde.
Der NDR berichtete bereits im August 2023 über die bevorstehende Schließung und die Auftragsvergabe an eine Bietergemeinschaft. Auch die taz berichtete über die Verfüllung und die Reaktionen der Atomkraftgegner:innen. Die Kölnische Rundschau meldete im November 2024 die Erteilung der Genehmigung zur Verfüllung. Das Tageblatt und die Goslarsche Zeitung berichteten ebenfalls über die Schließung.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/28/bergwerk-gorleben-wird-mit-salz-wieder-zugeschuettet
- https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/atomkraft-bergwerk-gorleben-wird-mit-salz-wieder-zugeschuettet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241128-930-302226
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/atomkraft--bergwerk-gorleben-wird-mit-salz-wieder-zugeschuettet-35267278.html
- https://www.gn-online.de/niedersachsen/bergwerk-gorleben-wird-mit-salz-wieder-zugeschuettet-558300.html
- https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Bergwerk-Gorleben-wird-mit-salz-wieder-zugeschuettet-620808.html
- https://www.goslarsche.de/Nachrichten/Bergwerk-Gorleben-wird-mit-salz-wieder-zugeschuettet-620812.html
- https://taz.de/Bergwerk-Gorleben-wird-zugeschuettet/!5950231/
- https://www.rundschau-online.de/politik/niedersachsen-bergwerk-gorleben-darf-zugeschuettet-werden-899455
- https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Bergwerk-Gorleben-soll-ab-Mitte-2024-mit-Salz-gefuellt-werden,gorleben2202.html