Das Documenta Institut in Kassel wird sich grundlegend verändern und als gemeinnützige Gesellschaft eigenständig agieren. Ziel ist die Etablierung eines rechtlich und wissenschaftlich unabhängigen Forschungsinstituts mit internationaler Anerkennung und hohen wissenschaftlichen Standards, wie die Stadt Kassel am Donnerstag bekannt gab. Die Universität Kassel wird Gesellschafterin des Instituts, das bisher unter dem Dach der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH operierte. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, dass die Verselbständigung zeitnah umgesetzt werden soll.
Künftig konzentriert sich das Documenta Institut auf die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich zeitgenössischer Kunstausstellungen. Zudem soll es als Plattform für den öffentlichen Diskurs über Gegenwartskunst dienen. Die Stadt Kassel betont, dass die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Instituts die Hauptmotivation für diesen Schritt darstellt. Wie auf der Webseite der Stadt Kassel veröffentlicht, wurde der Soziologe Prof. Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor berufen.
Der hessische Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels (SPD) und Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) planen einen zentralen „documenta-Ort“ in Kassel. Dieser soll sowohl die Documenta-Gesellschaft mit dem Documenta Archiv als auch das zukünftig unabhängige Documenta Institut beherbergen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete bereits 2020 über Budes Berufung zum Gründungsdirektor. Die Webseite des Documenta Instituts informiert über die Vertragsverlängerung Budes bis Ende 2023.
Die Webseite der Kunsthochschule Kassel beschreibt die Verbindung des Documenta Instituts mit seinen drei Fachgebieten "Kunst und Gesellschaft", "Kunst und Ökonomien" und "Kunst und Wissen" zur Hochschule. Die Professoren dieser Fachgebiete sind zusätzlich an der Kunsthochschule tätig und bieten Lehrveranstaltungen für alle Studierenden an. Welt-Kunst-Kassel berichtet über die Einrichtung neuer Büroräume für das wissenschaftliche Team des Documenta Instituts am Campus Holländischer Platz.
Die Entscheidung zur Eigenständigkeit des Documenta Instituts ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Institution. Die geplante Unabhängigkeit und die Fokussierung auf Forschung und öffentlichen Diskurs versprechen eine intensivere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und dem Ausstellungswesen.
Quellen:
