Ukrainische Medien berichten über einen Angriff auf den russischen Militärflughafen Kursk-Wostotschny mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen. Demnach sollen in der Nacht zum Montag mindestens zwei Raketen mit Mehrfach-Sprengköpfen eingeschlagen sein. Wie die Zeit berichtet, konnten diese Angaben bisher nicht unabhängig verifiziert werden. Weder die ukrainische noch die russische Seite haben den Vorfall bislang offiziell bestätigt. Auch über das Ausmaß möglicher Schäden gibt es keine gesicherten Informationen.
Sollte sich der Bericht bestätigen, wäre dies der zweite bekannte Einsatz von ATACMS-Raketen gegen Ziele innerhalb Russlands, seit die USA der Ukraine die Nutzung dieser weitreichenden Waffen gegen russische Militärobjekte genehmigt haben. Wie dpa meldet, galt ein erster Angriff in der Vorwoche einem Munitionsdepot in der Region Brjansk. Darauf folgte ein weiterer Angriff, mutmaßlich mit britischen Storm Shadow-Marschflugkörpern, auf das Hauptquartier der russischen Truppen bei Kursk. Dort sind nach Angaben verschiedener Medien, darunter stern.de, rund 50.000 russische Soldaten stationiert, darunter auch 10.000 Kämpfer aus Nordkorea. Ihr Ziel ist die Rückeroberung des Gebiets um Kursk, das seit dem Sommer von ukrainischen Streitkräften gehalten wird.
Die Berichte über den Angriff auf den Flughafen Kursk-Wostotschny fallen in eine Zeit erhöhter Spannungen und militärischer Aktivitäten in der Region. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtete kürzlich über die Erlaubnis Londons und Washingtons an die Ukraine, weitreichende Waffen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Auch Frankreich hat sich dieser Haltung angeschlossen. Moskau reagierte auf diese Entwicklungen mit Drohungen. Die Badische Zeitung zitiert russische Aussagen, wonach dies der „Todesstoß“ für die Ukraine sei.
Die Rhein-Zeitung, die idowa sowie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichten ebenfalls über den mutmaßlichen Raketenangriff und betonen die noch ausstehende offizielle Bestätigung. Der Kölner Stadt-Anzeiger erwähnt in seinem Bericht zusätzlich die Stationierung von Su-30-Kampfjets auf dem betroffenen Flughafen und die unbestätigten Berichte über dessen Befestigung durch Russland.
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