Bei einem schweren Bootsunglück im Roten Meer vor der ägyptischen Küste bei Marsa Alam sind mutmaßlich zwei deutsche Staatsbürger ums Leben gekommen. Das Auswärtige Amt geht laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) davon aus, dass zwei der vermissten Deutschen nicht mehr lebend geborgen werden können. Insgesamt konnten 33 Personen gerettet werden, während sechs Tote geborgen und fünf Personen weiterhin vermisst werden.
Die Motorjacht "Sea Story" kenterte am frühen Montagmorgen, etwa 80 Kilometer vor der Küste in einem beliebten Tauchgebiet. An Bord befanden sich 44 Personen verschiedener Nationalitäten. Der Gouverneur der Region, Amr Hanafi, erklärte, das mehrstöckige Schiff sei innerhalb weniger Minuten nach dem Auftreffen einer großen Welle gesunken. Technische Mängel schloss er aus. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, hatte die ägyptische Wetterbehörde für Sonntag und Montag schlechtes Wetter mit Sturmwarnungen für das Mittelmeer und das Rote Meer herausgegeben und von Fahrten auf den Meeren abgeraten.
Die Rettungsaktion, an der unter anderem Hubschrauber und eine Fregatte des ägyptischen Militärs beteiligt waren, zog sich über mehrere Tage hin. Am Dienstag konnte laut Kreiszeitung noch ein finnischer Tourist lebend gerettet werden. Die "Bild"-Zeitung berichtete zuerst über die beiden deutschen Todesopfer und nannte eine 41-jährige Münchnerin und einen 38-jährigen Berliner. Das Auswärtige Amt, wie auch in der FAZ berichtet, gab keine Angaben zur Identität der Opfer bekannt. Ruhr24 meldete, dass drei weitere deutsche Touristen gerettet wurden.
Die "Sea Story" war am Sonntag in Port Ghalib zu einer fünftägigen Tauchexpedition gestartet und sollte am Freitag in Hurghada anlegen. An Bord befanden sich neben deutschen Touristen auch Urlauber aus Großbritannien, den USA, Polen, Belgien, der Schweiz, Finnland, China, Spanien und der Slowakei, wie 20min.ch berichtet. ProSieben zufolge waren auch zwei Schweizer an Bord, die gerettet werden konnten.
Die Überlebenden wurden in einem Hotel in Marsa Alam untergebracht und medizinisch versorgt. Die ägyptischen Behörden arbeiten mit den jeweiligen Botschaften zusammen, um die Heimreise der Geretteten zu organisieren. Die Staatsanwaltschaft untersucht nun, ob die Sturmwarnung der ägyptischen Wetterbehörde ignoriert wurde.
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