Wladimir Putin, der russische Präsident, hat erneut mit dem Einsatz der Hyperschall-Mittelstreckenrakete "Oreschnik" gedroht. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, erfolgte diese Drohung im Rahmen eines Besuchs in Kasachstan bei einem Treffen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS). Dabei nannte Putin explizit auch Kiew als mögliches Ziel. Der Angriff mit dieser Rakete auf Dnipro in der vergangenen Woche sei eine Reaktion auf ukrainische Angriffe mit US-Raketen auf russisches Territorium, so Putin. Er betonte die angebliche Unabfangbarkeit der neuen Waffe.
International löste der Einsatz der "Oreschnik" Besorgnis aus. Das Auswärtige Amt bestellte daraufhin den russischen Botschafter ein. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski bezeichnete Putins Drohung als "Akt der Verzweiflung", wie der Spiegel berichtet.
Die Ukraine meldet derweil heftige russische Luftangriffe, unter anderem mit Streumunition. Bei einem Angriff auf Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wurden mindestens 15 Menschen verletzt, so die Frankfurter Rundschau.
Bei der "Oreschnik" handelt es sich um eine modifizierte Version der ballistischen Mittelstreckenrakete RS-26 Rubezh mit einer geschätzten Reichweite von 2500 bis 3500 Kilometern. Sie kann mit mehreren konventionellen Sprengköpfen bestückt werden. Experten vermuten zudem die Möglichkeit der Bestückung mit Nuklearsprengköpfen. Das ZDF berichtet, dass die Rakete aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und ihres MIRV-Sprengkopfes, der das gleichzeitige Treffen mehrerer Ziele ermöglicht, besonders gefährlich ist.
Putin bekräftigte seine Position im Ukraine-Krieg und drohte mit dem Einsatz aller verfügbaren Waffen, sollte die Ukraine atomar aufgerüstet werden. Zur Schwäche des Rubels äußerte er sich beruhigend und versicherte, die Situation sei unter Kontrolle. Ein weiteres Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz schloss Putin nicht aus, obwohl das letzte Gespräch ergebnislos verlief.
Quellen: