Ein Mann, der sich über 20 Jahre lang auf der Flucht befand, wurde in Großbritannien im Zusammenhang mit mutmaßlichen Bombenanschlägen in Kalifornien festgenommen. Wie verschiedene Medien, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), unter Berufung auf das FBI berichten, wurde der 46-jährige Tierrechtsaktivist am Montag in Wales verhaftet. Er stand seit 2009 auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher des FBI, auf dessen Ergreifung eine Belohnung von 250.000 Dollar ausgesetzt war. Die britischen Behörden bereiten derzeit seine Auslieferung an die USA vor.
Dem Mann werden Rohrbombenanschläge auf ein Biotechnologie- und ein Lebensmittelunternehmen in Kalifornien im August und September 2003 zur Last gelegt. Der Spiegel berichtet, dass eine der Bomben bei Chiron Inc. in der Nähe von Oakland explodierte, während eine zweite Bombe am selben Ort entschärft werden konnte. Einen Monat später wurde eine dritte Bombe bei einem anderen kalifornischen Unternehmen gefunden. Die FAZ ergänzt, dass der Tierrechtsaktivist bereits 2004 angeklagt wurde, sich jedoch seitdem der Justiz entzogen hatte.
FBI-Direktor Christopher Wray unterstrich die Bedeutung der Festnahme. Laut FAZ erklärte er, das FBI werde Täter "unabhängig von der benötigten Zeit" finden und zur Rechenschaft ziehen. Gewalt und die Zerstörung von Eigentum seien nicht der richtige Weg, seine Meinung zu äußern. Ähnliche Worte zitiert auch der Spiegel, in dem Wray betont, dass es in den USA einen richtigen und einen falschen Weg gebe, seine Ansichten zu vertreten. Der Spiegel berichtet weiter, dass sich eine Organisation namens "Revolutionary Cells" in Bekennerschreiben auf einer Tierrechts-Website zu den Anschlägen bekannte und auf angebliche Verbindungen der betroffenen Unternehmen zu Huntingdon Life Sciences verwies, das von Tierschützern wegen Tierversuchen kritisiert wird.
Lessentiel berichtet, dass die Festnahme des Verdächtigen, Daniel S. D., im Rahmen einer gemeinsamen Operation der britischen National Crime Agency, der Anti-Terror-Polizei, der Polizei von Nordwales und dem FBI erfolgte. Ob S.D. bereits einen Rechtsbeistand hat, war zunächst unklar. Auch Unternehmen-Heute berichtet über die Festnahme und zitiert Wray mit den Worten, es gebe einen richtigen und einen falschen Weg, seine Ansichten auszudrücken, "und die Hinwendung zu Gewalt und Zerstörung von Eigentum ist nicht der richtige Weg".