Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat in der Ukraine sowohl Hoffnungen als auch Sorgen ausgelöst. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 25.11.2024 berichtete, verbindet sich mit dem Machtwechsel in Washington die Erwartung, dass Bewegung in den festgefahrenen Konflikt kommt. Manche in Kiew trauen Trump mehr Entschlossenheit zu als der Biden-Regierung, die aus ukrainischer Sicht zu zögerlich agiert habe.
Die Tagesschau berichtete am 13.11.2024 von vorsichtigem Optimismus in der Ukraine. Während einige Bürger die Befürchtung äußerten, Trump könnte die Ukraine zu territorialen Zugeständnissen drängen, hoffen andere auf eine schnellere Beendigung des Krieges. Ein Parlamentsabgeordneter der Präsidentenpartei betonte gegenüber der Tagesschau, dass man mit Trump zusammenarbeiten werde und auf bestehende Beziehungen zu ihm, seinem Team und den Republikanern im Kongress baue.
Einem Bericht der Tagesschau vom 8.11.2024 zufolge gratulierte Präsident Selenskyj Trump umgehend zum Wahlsieg und telefonierte mit ihm. Selenskyj betonte die Bedeutung einer starken US-Führung für einen „gerechten Frieden“. Gleichzeitig herrscht in der Ukraine Unsicherheit darüber, wie sich Trumps Präsidentschaft auf die US-Hilfen für die Ukraine auswirken wird. Trumps frühere Kritik an den Hilfen und die Schwierigkeit Europas, diese zu kompensieren, schüren die Besorgnis, so die Tagesschau.
Der Merkur analysierte am 8.11.2024 die möglichen Folgen von Trumps Wahlsieg für den Ukraine-Krieg. Es wird befürchtet, dass Trump die Ukraine zu einem ungünstigen Waffenstillstandsabkommen zwingen und die US-Unterstützung einstellen könnte. Spekulationen über einen möglichen Druck auf die Ukraine, Gebiete an Russland abzutreten, wurden durch die Washington Post befeuert. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die Trumps Unberechenbarkeit als Chance sehen, so der Merkur unter Berufung auf die FAZ.
Die Frankreich Rundfunk (FR) berichtete am 8.11.2024 über die Ängste ukrainischer Soldaten, Trump könnte die Militärhilfe einstellen und Russland die besetzten Gebiete überlassen. Die Financial Times zitierte einen Militärberater, der die US-Unterstützung als überlebenswichtig für die Ukraine bezeichnete. Gleichzeitig äußerte sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im ukrainischen Parlament vorsichtig optimistisch und hofft, dass Trump die Ukraine als Erfolgsgeschichte präsentieren wolle.
Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) diskutierte am 17.11.2024 in einem Interview mit der Osteuropa-Expertin Sabine Fischer die Unsicherheiten, die Trumps Wahlsieg für die Ukraine und ihre europäischen Unterstützer mit sich bringt. Die Unberechenbarkeit Trumps wird von einigen als möglicher Vorteil gesehen, während andere die zukünftige Unterstützung Kiews durch die USA in Frage stellen.
Bereits 2016, nach Trumps erstem Wahlsieg, berichtete die Deutsche Welle (DW) über die unterschiedlichen Reaktionen in Moskau und Kiew. Während in Russland auf einen Neuanfang mit Washington gehofft wurde, herrschte in der Ukraine Besorgnis. Die DW analysierte die belastete Beziehung zwischen Trump und Poroschenko, dem damaligen ukrainischen Präsidenten, und die Befürchtung Kiews, Trump könnte einen Deal mit Moskau auf Kosten der Ukraine schließen.
Web.de berichtete am 7.11.2024 über die Beunruhigung der Menschen in Kiew über einen möglichen Kurswechsel in der US-Politik. Die Ukrainer sorgen sich um die Fortsetzung der Unterstützung aus Washington und eine dramatische Wende im Krieg gegen Russland. Die Abhängigkeit der Ukraine von der Unterstützung der USA wird betont, und es wird die Frage aufgeworfen, wie sich Trumps Präsidentschaft auf die Waffen- und Hilfsgüterlieferungen auswirken wird.
Quellen: