18.11.2024
Mit Games gegen Extremismus NordrheinWestfalen fördert digitale Prävention

Nordrhein-Westfalen investiert in Videospiele zur Prävention islamistischer Propaganda

Die nordrhein-westfälische Landesregierung plant, verstärkt Videospiele im Kampf gegen islamistische Propaganda einzusetzen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll im kommenden Jahr eine zusätzliche Million Euro für die Entwicklung entsprechender Computergames bereitgestellt werden. Diese Initiative ist Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets, das die Landesregierung nach den Ereignissen in Solingen beschlossen hat. Laut Zeit Online vom 18. November 2024 gehört die Entwicklung der Videospiele zu den zentralen Punkten dieses Pakets.

NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) betonte die Bedeutung der Präventionsarbeit, insbesondere für junge Menschen. Ziel sei es, die Öffentlichkeit für die Gefahren islamistischer Propaganda zu sensibilisieren, die Medienkompetenz zu fördern und extremistische Bedrohungen aufzuzeigen. Als Beispiel für den Erfolg von Videospielen in der Präventionsarbeit verwies Liminski auf das Spiel "Leons Identität", das 2020 zur Prävention gegen Rechtsextremismus veröffentlicht wurde. Wie die Westdeutsche Zeitung (WZ) am 18. November 2024 berichtete, sieht die Landesregierung in Videospielen eine Möglichkeit, junge Menschen zielgruppengerecht zu erreichen.

Liminski unterstrich den gesellschaftlichen Mehrwert von Videospielen. "Wir wissen, dass Games dabei helfen können, zielgruppengerecht Wissen und Werte zu vermitteln. Sie leisten damit neben ihrem Unterhaltungswert auch einen wesentlichen gesellschaftlichen Mehrwert", so der Minister. Am Montag lud Liminski rund 35 Akteure der Computerspielbranche zum vierten "Games-Gipfel" nach Köln ein. Dort stellte er die Eckpunkte einer neuen nordrhein-westfälischen Games-Förderleitlinie vor, die 2025 in Kraft treten soll. Auch stern.de berichtete am 18. November 2024 über die Pläne der Landesregierung.

Die Initiative zur Entwicklung von Videospielen gegen islamistische Propaganda ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Bekämpfung von Extremismus. Das Maßnahmenpaket der Landesregierung beinhaltet neben der Förderung von Videospielen auch andere Initiativen zur Stärkung der Sicherheit und Prävention. Wie das Ministerium des Innern NRW auf seiner Webseite berichtet, setzt die Landesregierung bereits seit längerem auf digitale Formate in der Präventionsarbeit, beispielsweise mit dem YouTube-Kanal "Jihadi Fool". Auch das Schulministerium NRW bietet mit dem Medienpaket "Mitreden!" Materialien zur Auseinandersetzung mit islamistischer Propaganda an. Weitere Informationen zur Online-Prävention und zu relevanten Projekten finden sich auf der Webseite "Gegen gewaltbereiten Salafismus".

Die Landesregierung betont die Notwendigkeit, zeitgemäße Antworten auf die sich wandelnden Gefährdungslagen zu finden. Der Einsatz von Videospielen in der Prävention ist ein innovativer Ansatz, der das Potenzial hat, junge Menschen effektiv zu erreichen und für die Gefahren islamistischer Propaganda zu sensibilisieren.

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