26.11.2024
KfW sichert Finanzierung für Wasserstoff-Kernnetz

Milliardenförderung für Wasserstoff-Kernnetz

Die KfW, die staatliche Förderbank Deutschlands, stellt bis zu 24 Milliarden Euro für den Aufbau und Betrieb des geplanten Wasserstoff-Kernnetzes bereit. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurden am Dienstag entsprechende Verträge zwischen den Netzbetreibern und der KfW unterzeichnet. Um die anfänglich hohen Kosten des Infrastrukturprojekts abzufedern, wird ein sogenanntes Amortisationskonto eingerichtet, das zunächst von der KfW gefüllt wird. Langfristig ist vorgesehen, dass die Kosten des über 9000 Kilometer langen Kernleitungsnetzes von den Nutzern getragen werden, analog zu den bestehenden Systemen für Strom und Erdgas. Da in der Anfangsphase jedoch mit einer geringen Nutzerzahl gerechnet wird, würde eine direkte Kostenübernahme diese übermäßig belasten. Daher springt der Staat über die KfW zunächst ein. Mit zunehmender Nutzung soll sich das Konto im Laufe der Zeit ausgleichen. Die Rückzahlung der Fördermittel ist bis spätestens 2055 geplant.

Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) beziffern die Baukosten auf 19 Milliarden Euro. Das Kernnetz soll alle 16 Bundesländer und die wichtigsten Industrieregionen Deutschlands miteinander verbinden. Bis 2032 sind 13 Knotenpunkte an den deutschen Grenzen für den Wasserstoffimport vorgesehen. Zu diesem Zeitpunkt soll das Netz auch weitgehend fertiggestellt sein, wobei der Bau in Einzelfällen noch bis 2037 gefördert werden kann. Laut Bundesnetzagentur können gut 60 Prozent der bestehenden Erdgasleitungen für den Wasserstofftransport umfunktioniert werden. Für den verbleibenden Anteil sind Neubauten erforderlich. Die Genehmigung für den Bau des Wasserstoff-Kernnetzes wurde im Oktober von der Bundesnetzagentur erteilt, nachdem die Fernleitungsnetzbetreiber im Juli einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hebt die intensive Planungsphase hervor, in der in kurzer Zeit ein rechtlicher Rahmen geschaffen wurde, der den Marktakteuren Sicherheit bietet und gleichzeitig die notwendige Flexibilität gewährleistet, um auf veränderte Bedingungen während des Markthochlaufs reagieren zu können.

Wasserstoff, der zunehmend mit erneuerbaren Energien produziert wird, soll eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen. Er ist als Brennstoff für Wärme, den Flug- und Schiffsverkehr sowie teilweise für die Stromerzeugung vorgesehen. Darüber hinaus wird Wasserstoff in der Stahl-, Zement- und Chemieindustrie benötigt, um Kohle und Gas klimafreundlich zu ersetzen. Ein weiterer Vorteil von Wasserstoff liegt in seiner effizienteren Speicherfähigkeit im Vergleich zu Elektrizität. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstreicht die Bedeutung des Wasserstoff-Kernnetzes als wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und als grundlegende Voraussetzung für einen erfolgreichen Wasserstoff-Hochlauf und die Dekarbonisierung der Industrie.

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