Unmut und Kritik auf dem Juso-Bundeskongress: SPD-Vize Midyatli äußert sich

Der Juso-Bundeskongress in Halle stand im Zeichen des Unmuts über die Performance der SPD-Führung. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, äußerte sich SPD-Vize Serpil Midyatli kritisch über den Ablauf der Kanzlerkandidatur und richtete ihre Worte direkt an Kanzler Olaf Scholz. „Ich erlebe auch Wut in diesem Raum“, zitiert die dpa Midyatli vom Bundeskongress. Zur Kür des Kanzlerkandidaten sagte sie: „Das hätten wir besser machen müssen.“ Auch die ZEIT berichtete am 24. November 2024 über Midyatlis Äußerungen ("SPD-Vize: Ich habe auch Wut"). Midyatli gab an, selbst Wut zu empfinden, nicht nur in Bezug auf die jüngsten Ereignisse innerhalb der Partei. Sie kritisierte, dass die SPD zugelassen habe, dass die Migrationsdebatte von „Nazisprech“ dominiert werde und die Regierung sich vorrangig mit dem Abschiebungspaket beschäftige. „Dafür, lieber Olaf, haben wir nicht die Wahl 2021 gewonnen“, so Midyatli laut dpa vor den rund 500 Delegierten. Der Frust der Jusos entzündete sich an der Hängepartie um die Kanzlerkandidatur, die erst mit der Verzichtserklärung von Verteidigungsminister Boris Pistorius endete. Wie verschiedene Medien berichten, wurden die Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken, die in Halle anwesend war, auf dem Kongress heftig kritisiert. Die Kandidatenkür zur anstehenden Bundestagswahl sei verstolpert worden, so ein milderer Kommentar. Saskia Esken räumte Fehler ein. Die Parteiführung plant, Olaf Scholz am Montag erneut zum Kanzlerkandidaten zu nominieren. Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur wirft Fragen nach der zukünftigen Wahlkampfstrategie der SPD auf, insbesondere angesichts der in Umfragen schwächelnden Werte von Olaf Scholz. Der Juso-Bundeskongress verdeutlicht die bestehenden Spannungen innerhalb der Partei. Quellen: - https://www.zeit.de/news/2024-11/24/spd-vize-ich-habe-auch-wut - dpa (24. November 2024) - Weitere Quellen (siehe oben im Datensatz)