Der russische Präsident Wladimir Putin wird am Dienstag in Kasan ein Gipfeltreffen der BRICS-Staaten ausrichten. Zu diesem Anlass wird laut Angaben des Kremls auch UN-Generalsekretär António Guterres erwartet. Die Ukraine zeigt sich über die Reisepläne von Guterres verärgert. Das ukrainische Außenministerium kritisierte die Entscheidung Guterres, die Einladung "des Kriegsverbrechers Putin" anzunehmen, nachdem er eine Einladung der Ukraine zu einem Friedensgipfel in der Schweiz abgelehnt hatte. Dies sei eine "falsche Entscheidung", die dem Ruf der UN schade und der Sache des Friedens nicht dienlich sei, so das Außenministerium in Kiew auf der Plattform X.
Der BRICS-Gipfel, ein Zusammenschluss von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, wird von Putin als Gegengewicht zur G7-Gruppe der größten Wirtschaftsnationen gesehen. Neben den Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten werden auch Vertreter weiterer Länder, darunter der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, erwartet. Insgesamt sollen 36 Länder beim Gipfel vertreten sein, so Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow.
Guterres hatte Putin zuletzt im April 2022 in Moskau getroffen, zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Ob es tatsächlich zu einem Treffen zwischen Guterres und Putin kommen wird, ist noch unklar. Die Vereinten Nationen haben die Angaben des Kremls bisher nicht bestätigt.
Derweil hat Großbritannien der Ukraine einen Milliardenkredit in Höhe von 2,26 Milliarden Pfund (etwa 2,71 Milliarden Euro) zugesagt. Das Geld soll aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten stammen und ausschließlich für militärische Zwecke verwendet werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldet.
Die Ukraine und Russland haben sich in der vergangenen Nacht erneut gegenseitig mit Drohnen angegriffen. In der nordostukrainischen Stadt Sumy wurden bei Angriffen mit russischen Drohnen mindestens drei Menschen getötet, darunter ein Kind. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden in der Nacht insgesamt 60 russische Kampfdrohnen eingesetzt, von denen 42 zerstört werden konnten. Das russische Verteidigungsministerium meldete ebenfalls Drohnenangriffe, diesmal von ukrainischer Seite, auf mehrere Regionen in Westrussland. Die Luftabwehr habe 18 Drohnen abgeschossen, hieß es aus Moskau.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
