September 16, 2024
Hochwasserentwicklung in Bayern und Sachsen bleibt stabil

Hochwasser: Nur am Rande gestreift

In den letzten Tagen hat sich die Hochwasserlage in Bayern und Sachsen als weniger dramatisch erwiesen als zunächst befürchtet. Trotz anhaltendem Regen, der die Pegelstände in einigen Regionen ansteigen ließ, bleibt die Situation insgesamt stabil. Laut dem Hochwassernachrichtendienst sind keine signifikanten Verschärfungen der Hochwasserlage zu erwarten. In einigen Bereichen könnte das Wasser über die Ufer treten, jedoch wird die neue Welle voraussichtlich nicht höher als die bereits erlebten Pegelstände aus dem Wochenende sein und lediglich die Meldestufen eins oder zwei erreichen.

In Passau, einer Stadt in Niederbayern, wo die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, wird für Dienstag eine Erreichung der Meldestufe drei prognostiziert. Für die Passauer, die bereits an Hochwasser gewöhnt sind, stellt dies jedoch keine außergewöhnliche Situation dar. Die Stadt hat präventive Maßnahmen ergriffen, indem die Uferpromenade gesperrt und die Häuser in der ersten Reihe mit Sandsäcken gesichert wurden. Der Stadtbrandrat Andreas Dittlmann berichtete, dass das Wasser nur etwa zwanzig Zentimeter auf der Promenade steht, die Häuser jedoch nicht gefährdet sind. Im Jahr 2013 war die Lage deutlich kritischer, als ein ähnliches Tiefdruckgebiet große Teile der Passauer Innenstadt überflutete.

Ein weiterer Faktor, der zur aktuellen Hochwasserlage beiträgt, ist der Niederschlag, der in einigen Regionen als Schnee fiel. Dieser Schnee verzögert den Zustrom von Wasser in die Flüsse, was die Hochwassergefahr verringert. Es wird erwartet, dass das Schmelzwasser in den kommenden Tagen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Pegelstände haben wird.

Situation in Sachsen

Im sächsischen Dresden ist die Lage ebenfalls angespannt, jedoch nicht so dramatisch wie befürchtet. Das Hochwasser folgt auf den Einsturz der Carolabrücke in der Vorwoche. Oberbürgermeister Dirk Hilbert äußerte, dass eine Katastrophe oft die nächste nach sich zieht. Der Pegel der Elbe lag am Montagmittag bei 5,67 Metern, und der Höchststand wird für Mittwoch bei knapp über sechs Metern erwartet, was Alarmstufe drei bedeutet. Dies ist zwar höher als beim Hochwasser im Dezember, bleibt jedoch weit unter den 9,40 Metern, die im Jahr 2002 gemessen wurden. Die geringeren Pegelanstiege sind auf den nachlassenden Regen und die Drosselung des Abflusses an den Talsperren der Moldau in Tschechien zurückzuführen.

Die im Wasser liegenden Trümmerteile der Carolabrücke verursachen nur einen begrenzten Anstieg des Elbepegels um etwa 30 bis 50 Zentimeter. Der aufstauende Effekt hätte deutlich höher ausfallen können, wenn die Stadt nicht rechtzeitig Maßnahmen zur Entfernung der Trümmer ergriffen hätte. Der Brückenzug C, der eine Straßenbahntrasse sowie einen Rad- und Fußweg umfasste, war am Mittwoch vergangener Woche eingestürzt. Die Stadt beschloss daraufhin, die instabilen Rumpfteile kontrolliert abzureißen.

Weitere Entwicklungen in der Region

In Görlitz erreichte die Lausitzer Neiße nahezu die Meldestufe vier, doch mittlerweile sinkt der Pegel wieder leicht. Oberbürgermeister Octavian Ursu berichtete, dass die Lage relativ ruhig sei, obwohl vollgelaufene Keller unvermeidlich sind. Größere Schäden wurden bislang nicht gemeldet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hochwasserlage in Bayern und Sachsen zwar ernst genommen wird, jedoch nicht die dramatischen Ausmaße erreicht, die in der Vergangenheit beobachtet wurden. Die präventiven Maßnahmen und die aktuellen Wetterbedingungen haben dazu beigetragen, die Situation unter Kontrolle zu halten.

Die Behörden und die Bevölkerung sind weiterhin wachsam und beobachten die Entwicklungen genau, um auf mögliche Veränderungen schnell reagieren zu können. Die Erfahrungen aus vergangenen Hochwasserereignissen haben gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung und schnelle Reaktion sind, um Schäden zu minimieren und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

Die Lage bleibt angespannt, und die Wettervorhersagen werden weiterhin genau verfolgt, um rechtzeitig auf mögliche Veränderungen reagieren zu können.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, dpa

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