Der Deutsche Wanderverband (DWV) hat sich zum Ziel gesetzt, die Gleichstellung von Wandervereinen mit traditionellen Sportvereinen zu erreichen. Diese Forderung wird im Rahmen des 122. Deutschen Wandertags laut, der in diesem Jahr in Heilbad Heiligenstadt stattfindet. Der Verband erwartet, dass bis zu 30.000 Wanderbegeisterte an den Feierlichkeiten teilnehmen, die unter dem Motto „Sagenhaft Grenzenlos“ stehen.
Jens Kuhr, Sprecher des Deutschen Wanderverbands, betont die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit, die in die Pflege und den Erhalt von über 300.000 Kilometern Wanderwegen in Deutschland fließt. Diese Wege stellen nicht nur eine Freizeitaktivität für Mitglieder von Wandervereinen dar, sondern sind auch für die Allgemeinheit von großem Nutzen. Daher fordert der Verband, dass die Pflege und Erhaltung dieser Wanderwege als nationale und landesweite Aufgabe anerkannt und entsprechend finanziert werden.
Die geplante Resolution, die während der Mitgliederversammlung des Verbands abgestimmt werden soll, fordert auch die Anerkennung von Wandervereinen als Breitensportvereine. Dies würde es den Vereinen ermöglichen, verlässliche und nachhaltige finanzielle Förderungen auf Bundesebene zu erhalten. Kuhr hebt hervor, dass die Infrastruktur, die durch die ehrenamtliche Arbeit geschaffen wird, die längste Sportstätte der Welt darstellt und daher auch eine entsprechende Wertschätzung verdient.
Der Deutsche Wandertag ist eine der ältesten und größten Veranstaltungen für Wanderfreunde in Deutschland. In diesem Jahr findet er in der thüringischen Grenzregion zwischen Hessen und Niedersachsen statt. Die Veranstaltung bietet zahlreiche geführte Wanderungen, die nicht nur durch die Region rund um Heilbad Heiligenstadt führen, sondern auch über die ehemaligen Grenzen der deutsch-deutschen Teilung. Diese Region, die einst als „Todesstreifen“ bekannt war, hat sich zu einem wichtigen Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt.
Die Veranstalter erwarten, dass viele der insgesamt 234 angebotenen Touren bereits ausgebucht sind. Die kürzeste Tour umfasst etwa zwei Kilometer, während die längste Tour Teilnehmer über 50 Kilometer an zwei Tagen führt, wobei eine Nacht im Wald verbracht wird. Diese Vielfalt an Angeboten spricht nicht nur Wandervereine an, sondern auch viele Schulklassen, die ihren Wandertag im Rahmen dieser Veranstaltung verbringen.
Wandervereine spielen eine entscheidende Rolle in der Förderung der Wanderkultur in Deutschland. Sie organisieren nicht nur Wanderungen, sondern engagieren sich auch aktiv in der Pflege und dem Ausbau von Wanderwegen. Diese ehrenamtliche Arbeit ist von unschätzbarem Wert, da sie dazu beiträgt, die Natur zu erhalten und den Menschen die Möglichkeit zu geben, die Schönheit der deutschen Landschaft zu erleben.
Die Forderung nach Gleichstellung mit Sportvereinen ist ein wichtiger Schritt, um die Anerkennung der Leistungen der Wandervereine zu erhöhen. Durch die offizielle Anerkennung als Breitensportvereine könnten diese Organisationen Zugang zu Fördermitteln erhalten, die es ihnen ermöglichen, ihre Aktivitäten auszuweiten und die Wanderinfrastruktur weiter zu verbessern.
Der Deutsche Wanderverband setzt sich für die Gleichstellung von Wandervereinen mit Sportvereinen ein, um die wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder zu würdigen und die Finanzierung der Wanderinfrastruktur zu sichern. Der 122. Deutsche Wandertag bietet eine hervorragende Plattform, um auf diese Anliegen aufmerksam zu machen und die Bedeutung des Wanderns in Deutschland zu feiern.
Die Veranstaltung zeigt nicht nur die Vielfalt der Wanderangebote, sondern auch das Engagement der Wandervereine, die mit ihrer Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der Natur und zur Förderung der Freizeitgestaltung leisten.
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