25.12.2024
Hotel-Einsturz nach Erdbeben Urteil in Adiyaman

Lange Haftstrafen nach dem Erdbeben in der Türkei

Ein türkisches Gericht in Adiyaman hat den Besitzer und den Architekten eines Hotels, das bei den Erdbeben im Februar 2023 einstürzte, zu jeweils 18 Jahren und 5 Monaten Haft verurteilt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 25. Dezember 2024 meldete, wurde ihnen grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Die Zeit berichtete ebenfalls über den Fall und die Hintergründe. In den Trümmern des Hotels starben 72 Menschen, darunter ein 26-köpfiges Volleyball-Schulteam aus Nordzypern, das für ein Turnier in der Türkei war, wie krzbb.de berichtet. Die nordzypriotische Regierung plant, Berufung einzulegen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu wurden vier weitere Angeklagte zu Haftstrafen zwischen acht und 17 Jahren verurteilt. Die Grafschafter Nachrichten greifen diese Meldung auf und erinnern an das Ausmaß der Katastrophe, bei der Anfang 2023 Zehntausende Menschen ihr Leben verloren.

Die Erdbeben vom 6. Februar 2023 verwüsteten die Türkei und Nordsyrien. Allein in der Türkei starben nach offiziellen Angaben 53.000 Menschen. Die Katastrophenschutzbehörde Afad zählte rund 38.900 vollständig eingestürzte Gebäude. Zusätzlich wurden 200.000 Gebäude so schwer beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Besonders stark betroffen war die Provinz Hatay mit ihrer Hauptstadt Antakya. Das Tageblatt berichtet, dass die türkische Regierung im Anschluss an die Katastrophe Kritik für ihren anfänglichen Umgang mit der Erdbebenhilfe und die Duldung von Baumängeln einstecken musste.

Die Verurteilungen in Adiyaman sind Teil einer Reihe von Gerichtsverfahren gegen Bauunternehmer und Verantwortliche im Zusammenhang mit den Erdbeben. wn.de und die Münstersche Zeitung berichten in anderen Meldungen von weiteren juristischen Auseinandersetzungen nach der Katastrophe, zum Beispiel nach einem Brückeneinsturz in Baltimore oder im Zusammenhang mit einer LKW-Chaosfahrt in NRW. Die Urteile verdeutlichen, dass die juristische Aufarbeitung der Erdbebenkatastrophe in der Türkei noch andauert.

Die Stuttgarter Zeitung berichtet zwar nicht direkt über diese Verurteilungen, bietet aber aktuelle Schlagzeilen zu anderen Themen, die die globale politische und gesellschaftliche Lage widerspiegeln.

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