Am vergangenen Sonntag, den 20. Oktober 2024, demonstrierten erneut tausende Menschen auf den Kanarischen Inseln gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, versammelten sich die Demonstranten unter dem Motto „Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze“ in verschiedenen Touristengebieten der Inselgruppe.
Einer der zentralen Sammelpunkte der Proteste war das Vergnügungsviertel Playa de las Américas auf Teneriffa. Dort zogen die Demonstranten, die Flaggen der Kanarischen Inseln schwenkten und Parolen wie „Dieser Strand gehört uns“ skandierten, an den Touristen vorbei zum Strand. Ähnliche Demonstrationen fanden auch auf den Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote statt.
Die Demonstranten, unter ihnen viele Anwohner der Inseln, kritisieren die negativen Folgen des Massentourismus für ihr Leben auf den Kanaren. Wie das ZDF berichtet, beklagen sie unter anderem die Verknappung von Wohnraum, da immer mehr Wohnungen als Ferienwohnungen vermietet werden, sowie die steigenden Lebenshaltungskosten.
Auch die Umweltbelastung durch den Massentourismus ist ein zentrales Anliegen der Demonstranten. Laut der Nachrichtenagentur AFP forderten sie unter anderem eine Begrenzung der Touristenzahlen und ein scharfes Vorgehen gegen illegale Ferienwohnungen.
Die Kanarischen Inseln sind ein beliebtes Urlaubsziel, insbesondere für Touristen aus Deutschland und Großbritannien. Der Tourismussektor ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Inselgruppe und macht laut FAZ rund 36 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Etwa vier von zehn Bewohnern der Kanaren arbeiten im Tourismussektor.
Die Demonstranten betonen, dass sie nicht gegen den Tourismus an sich sind, sondern für ein nachhaltiges Tourismusmodell eintreten, das die Bedürfnisse der Einheimischen und den Schutz der Umwelt stärker berücksichtigt. Sie fordern die Politik zum Handeln auf, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu begrenzen und die Zukunft der Kanarischen Inseln zu sichern.
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