September 8, 2024
Kleine Buchhandlungen als kulturelle Leuchttürme in Deutschland ausgezeichnet
Literatur: Kleine Buchhandlungen als Orte der Kultur ausgezeichnet

Literatur: Kleine Buchhandlungen als Orte der Kultur ausgezeichnet

Am 8. September 2024 hat die Bundesregierung im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Frankfurt (Oder) den zehnten Deutschen Buchhandlungspreis verliehen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) überreichte das Gütesiegel „Ausgezeichneter Ort der Kultur“ an insgesamt 118 kleine Buchhandlungen, die sich durch ihr hohes kulturelles Engagement und ihre innovativen Geschäftsmodelle hervorgetan haben.

Die Bedeutung kleiner Buchhandlungen

Kleine, inhabergeführte Buchhandlungen spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Kulturlandschaft. Sie sind nicht nur Verkaufsstellen für Bücher, sondern auch Orte der Begegnung und des kulturellen Austauschs. In ihrer Funktion als Vermittler von Wissen und Erfahrung tragen sie zur Förderung der Lesekultur und zur Stärkung der demokratischen Debatte bei. Claudia Roth betonte in ihrer Rede, dass Bücher uns vor Eintönigkeit und Engstirnigkeit bewahren und Buchhändler die „natürlichen Verbündeten und Garanten des freien Wortes“ sind.

Preisträger des Deutschen Buchhandlungspreises 2024

In der Kategorie „Beste Buchhandlungen“ wurden drei Buchhandlungen ausgezeichnet, die jeweils eine Prämie von 25.000 Euro erhalten. Die Preisträger sind:

- Buchladen 46 in Bonn - Buchpalast in München - Robert Philipp Buchhandlung in Kamenz, Sachsen

Zusätzlich werden Buchhandlungen in zwei weiteren Kategorien ausgezeichnet. Fünf Buchhandlungen erhielten den Titel „Besonders herausragende Buchhandlungen“ und eine Prämie von jeweils 15.000 Euro. Diese sind:

- Brencher Buchhandlung in Kassel - Buchhandlung und Antiquariat Gebecke in Quedlinburg - Buchhandlung Ute Hentschel in Burscheid - Buchhandlung zum Wetzstein in Freiburg - der buchladen in Saarbrücken

In der Kategorie „Hervorragende Buchhandlungen“ wurden 100 weitere Buchhandlungen ausgezeichnet, die jeweils eine Prämie von 7.000 Euro erhielten.

Der Deutsche Buchhandlungspreis

Der Deutsche Buchhandlungspreis wird seit 2015 von der Bundesregierung vergeben und ist mit insgesamt 850.000 Euro dotiert. Ziel des Preises ist es, kleine Buchhandlungen zu fördern, die ein anspruchsvolles literarisches Sortiment anbieten oder sich besonders im Bereich der Lese- und Literaturförderung engagieren. Um für den Preis in Betracht gezogen zu werden, muss der Jahresumsatz der Buchhandlung in den letzten drei Jahren unter einer Million Euro liegen.

Die Jury und die Auswahl

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine unabhängige Fachjury, die aus Experten der Literatur- und Verlagsbranche besteht. In diesem Jahr wurden aus insgesamt 442 Bewerbungen die 118 ausgezeichneten Buchhandlungen ausgewählt. Die Jury unter dem Vorsitz von Knut Cordsen, einem bekannten Moderator und Literaturkritiker, bewertete die Buchhandlungen nach Kriterien wie Sortiment, Kundenservice und kulturellem Engagement.

Fazit

Die Auszeichnung kleiner Buchhandlungen als „Ausgezeichneter Ort der Kultur“ unterstreicht deren wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie sind nicht nur Verkaufsstellen für Bücher, sondern auch kulturelle Zentren, die den Austausch und die Diskussion fördern. Die Bundesregierung setzt mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ein Zeichen für die Wertschätzung dieser Einrichtungen und deren Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Deutschland.

Die Preisverleihung ist ein wichtiger Schritt, um die Bedeutung von Buchhandlungen in der digitalen Ära zu betonen und deren Fortbestand zu sichern. Die ausgezeichneten Buchhandlungen zeigen, dass es auch in einer zunehmend digitalisierten Welt möglich ist, durch Engagement und Kreativität erfolgreich zu sein.

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