September 8, 2024
Kritik an der Streckenführung der Cyclassics: Sicherheitsbedenken im Radsport

Radsport: Radprofi Geschke kritisiert Cyclassics-Strecke

Hamburg – Die 27. Auflage der Cyclassics in Hamburg, die am 8. September 2024 stattfand, war von zahlreichen Stürzen geprägt, die sowohl die Amateur- als auch die Profi-Rennen beeinflussten. Der niederländische Radprofi Olav Kooij konnte sich im Massensprint über 177,5 Kilometer durchsetzen und gewann das Rennen vor Jonathan Milan aus Italien und Biniam Girmay aus Eritrea. Deutsche Fahrer schafften es nicht in die Top Ten, was die Dominanz internationaler Sprinter unterstreicht.

Simon Geschke, der sich in seiner letzten Saison als Radprofi befindet, äußerte sich kritisch zur Streckenführung der Cyclassics. Er bezeichnete das Rennen als „sehr, sehr schwer“ und bemerkte, dass er nicht viel Zeit zum Genießen hatte. „Der Kurs ist meiner Meinung nach nicht mehr für den modernen Radsport gemacht, insbesondere die sehr schmale Abfahrt vor dem Waseberg“, erklärte Geschke gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Stürze, die während des Rennens auftraten, seien seiner Meinung nach darauf zurückzuführen, dass alle Fahrer wussten, dass sie dort nach vorne fahren mussten. Geschke plädierte für eine Änderung des Kurses, um die Sicherheit der Fahrer zu erhöhen.

Die Cyclassics sind zusammen mit dem Eschborn-Frankfurt-Rennen im Mai eines der bedeutendsten Eintagesrennen in Deutschland. Traditionell haben Sprinter hier die besten Chancen, sich durchzusetzen. In diesem Jahr war das Fahrerfeld besonders stark besetzt, mit namhaften Teilnehmern wie Jasper Philipsen und Biniam Girmay, die beide in diesem Jahr bereits Etappen bei der Tour de France gewonnen hatten.

Die Sturzserie begann bereits bei den Amateuren, wo es zu mehreren schweren Unfällen kam. Laut Polizei wurden während des Streckenverlaufs in Schleswig-Holstein eine niedrige zweistellige Anzahl an Radsportlern in nahegelegene Krankenhäuser gebracht, darunter ein schwer verletzter Teilnehmer, der mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden musste. Der Start des Profi-Rennens verzögerte sich um eine Dreiviertelstunde und die Strecke wurde um 21 Kilometer verkürzt, um den Sicherheitsbedenken Rechnung zu tragen.

Ein weiterer schwerer Sturz ereignete sich 76 Kilometer vor dem Ziel, als Top-Sprinter Tim Merlier in einen Unfall mit rund 15 Fahrern verwickelt war und aufgeben musste. Auch der australische Sprint-Altmeister Caleb Ewan musste etwa 27 Kilometer vor dem Ziel verletzungsbedingt das Rennen abbrechen. Diese Vorfälle führten zu einem nervösen Rennen, wie Geschke es beschrieb, in dem die Fahrer ständig auf der Hut sein mussten.

Die Cyclassics sind nicht nur ein bedeutendes Sportereignis, sondern auch ein wichtiger Teil der Radsportkultur in Deutschland. Die Veranstaltung zieht jedes Jahr zahlreiche Zuschauer an und bietet sowohl Amateuren als auch Profis die Möglichkeit, sich zu messen. Die Kritik von Geschke an der Streckenführung könnte jedoch dazu führen, dass Veranstalter und Organisatoren über zukünftige Änderungen nachdenken, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und das Rennerlebnis zu verbessern.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um die Streckenführung entwickeln wird und welche Maßnahmen möglicherweise ergriffen werden, um die Sicherheit bei zukünftigen Cyclassics zu erhöhen.

Quellen: Zeit Online, dpa

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