28.11.2024
Lagardes Vorschlag: Amerikanische Importe als Verhandlungsbasis

Lagardes Strategie gegen Handelskonflikt: Mehr amerikanische Produkte kaufen?

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat als Reaktion auf die protektionistischen Handelsabsichten des damaligen designierten US-Präsidenten Donald Trump, insbesondere die angedrohten Importzölle, eine Verhandlungsstrategie vorgeschlagen, die den verstärkten Einkauf amerikanischer Waren beinhaltet. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, äußerte Lagarde diesen Ansatz in einem Interview mit der „Financial Times“. Anstatt auf Vergeltungsmaßnahmen zu setzen, plädierte sie für Verhandlungen mit den USA über den Bezug bestimmter Güter. Dies würde Dialogbereitschaft signalisieren und einen Handelskrieg verhindern, der laut Lagarde „in niemandes Interesse“ sei.

Lagarde nannte Flüssiggas (LNG) und Rüstungsgüter, die in Europa nicht produziert werden, als Beispiele für potenziell erhöhte Importe aus den USA. Die F.A.Z. führt weiter aus, dass Lagarde betonte, keine Handelsexpertin zu sein. Sie interpretiere die von Trump angekündigte Zollerhöhungsspanne von zehn bis 20 Prozent auf sämtliche Importe jedoch als Zeichen der Verhandlungsbereitschaft der amerikanischen Seite.

Die Reaktionen auf Lagardes Vorschlag fallen unterschiedlich aus. Manche Experten sehen den Ansatz als pragmatisch und deeskalierend, andere hingegen als Einknicken vor den amerikanischen Forderungen. Besonders kritisch betrachtet wird die mögliche Schwächung der europäischen Wirtschaft durch eine Produktionsverlagerung in die USA. Kettner Edelmetalle News berichtet von Expertenwarnungen vor Arbeitsplatzverlusten und einer Abhängigkeit von den USA. Als Alternative wird die Stärkung des europäischen Wirtschaftsstandorts durch Bürokratieabbau und eine angepasste Energiepolitik ins Spiel gebracht.

Die Wahl von Donald Trump und seine damit einhergehenden handelspolitischen Ankündigungen werfen zahlreiche Fragen auf. Der Spiegel berichtet, dass Trump neben Zöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada auch zusätzliche Abgaben auf Produkte aus China plante. Die Folgen für die europäische Wirtschaft blieben zunächst unklar. Notenbanker diskutierten über die Auswirkungen auf Inflation und Zinsniveau im Euroraum. Während Bundesbankpräsident Joachim Nagel die Möglichkeit einer steigenden Inflation ansprach, warnten andere vor Wachstumseinbußen. Es gab jedoch auch Experten, die positive Impulse für die europäische Wirtschaft durch die angekündigte Konjunkturbelebung in Amerika nicht ausschlossen.

Wie nachrichten.at/apa berichtet, hatte Trump im Wahlkampf umfangreiche Zölle für Handelspartner angekündigt. Lagarde unterstrich im Interview mit der „Financial Times“, dass ein Handelskrieg weder im Interesse der USA noch Europas liege. Sie sprach sich für Verhandlungen und verstärkte Käufe amerikanischer Produkte aus, um ein Zeichen der Kooperationsbereitschaft zu senden.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-antwort-auf-trump-ezb-praesidentin-lagarde-plaediert-fuer-buy-american-110140382.html
  • https://www.kettner-edelmetalle.de/news/lagarde-warnt-vor-handelskrieg-buy-american-als-schutzschild-gegen-trump-28-11-2024
  • https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/christine-lagarde-ezb-praesidentin-warnt-vor-handelskrieg-mit-den-usa-a-8f275b40-e1ef-4fe0-9c86-d3fe46850f00
  • https://www.nachrichten.at/wirtschaft/us-zoelle-ezb-chefin-lagarde-fuer-verhandlungen-statt-vergeltung;art15,4004229
  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/autoversicherer-huk-coburg-uebernimmt-mehrheit-an-werkstattkette-pitstop-110140358.html
  • https://news.google.com/home?tab=rn&hl=de&gl=DE&ceid=DE:de
  • https://www.thepioneer.de/originals/thepioneer-briefing-business-class-edition/articles/ezb-die-7-todsuenden-der-christine-lagarde
  • https://www.manager-magazin.de/politik/christine-lagarde-plaediert-fuer-weibliche-fuehrung-a-713586b0-3e60-4534-8bba-31d625862b9d
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