Die Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" plant eine umfassende Neuausrichtung, die sowohl einen Namenswechsel als auch eine Veränderung der Protesttaktiken umfasst. Aktivistin Carla Hinrichs erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass die Proteste zwar weiterhin „störend und laut“ bleiben sollen, aber unter einem neuen Namen und mit veränderten Aktionsformen stattfinden werden. Wie die Zeit berichtet, treten Straßenblockaden vorerst in den Hintergrund. Stattdessen soll der Fokus auf dem Aufbau „einer neuen Form von Gemeinschaft“ und der Stärkung demokratischer Prozesse liegen. „Wir wollen die Demokratie demokratischer machen“, betonte Hinrichs gegenüber der dpa. Ein konkreter neuer Name steht laut dpa noch nicht fest. Auch einen Zeitpunkt für neue Proteste konnte die 27-jährige Aktivistin noch nicht nennen.
Die Umbenennung reflektiere die veränderte Situation, so Hinrichs: „Wir sind einfach nicht mehr die Letzte Generation vor der Klimakatastrophe, sondern wir sind da mittendrin.“ Diese Aussage verdeutlicht die Wahrnehmung der Gruppe, dass die Klimakrise bereits deutlich spürbar ist und dringendes Handeln erfordert.
Entstanden ist die Letzte Generation aus einem Klima-Hungerstreik in Berlin. Seitdem fordert die Gruppe entschiedenere Maßnahmen zum Klimaschutz. Bekanntheit erlangte sie durch ihre Straßenblockaden, die Anfang 2022 begannen und Anfang dieses Jahres eingestellt wurden. Wie die Esslinger Zeitung berichtet, wurde damals ein Strategiewechsel und die Abkehr von den Klebeblockaden angekündigt.
Im dpa-Interview verteidigte Carla Hinrichs die bisherigen Protestformen als bewusste Entscheidung: „Wir wussten, dass Gefängnisstrafen damit einhergehen können.“ Die Strafen seien für die Beteiligten zwar beängstigend gewesen, die Dringlichkeit der Klimakrise rechtfertige aus ihrer Sicht jedoch den Protest: „Jetzt ist der Zeitpunkt, alles zu schützen, was uns lieb ist, jetzt ist der Zeitpunkt, wirklich Alarm zu schlagen.“
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