Knapp drei Wochen nach der verheerenden Serie von Lkw-Unfällen auf den Autobahnen A1 und A46 in Nordrhein-Westfalen, bei der 19 Menschen verletzt wurden, gibt es neue Erkenntnisse zum Fahrweg des Lkw-Fahrers. Laut einem Sprecher der Polizei Düsseldorf, zitiert von der Deutschen Presse-Agentur (dpa), war der 30-jährige polnische Fahrer auf dem Weg in ein Mönchengladbacher Gewerbegebiet und sollte im Anschluss nach Polen zurückkehren. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung des Fahrers, die Aufschluss über möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum geben sollen, stehen allerdings weiterhin aus. Wie die „Zeit“ am 18.12.2024 berichtete, sind die toxikologischen Befunde noch nicht verfügbar.
Die Unfallserie ereignete sich Ende November und hinterließ ein Bild der Zerstörung auf den betroffenen Autobahnen. Der Lkw-Fahrer verursachte Kollisionen mit etwa 50 Fahrzeugen, bevor seine Fahrt zwischen Hagen-West und Gevelsberg auf der A1 im Gegenverkehr endete. Zuvor hatte er laut Polizei Anhaltezeichen ignoriert und war mit überhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien gefahren. Die Ruhr Nachrichten berichteten am 02.12.2024, dass der Lkw schätzungsweise 60 Kilometer zurückgelegt hatte, nachdem er auf der A46 bei Neuss gemeldet worden war.
Der Fahrer wurde am Unfallort festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Dort stellten Ärzte Anzeichen einer psychischen Erkrankung fest, woraufhin er vorläufig in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Wie die Ruhr Nachrichten am 02.12.2024 weiter berichteten, bestätigte der Anwalt des Fahrers gegenüber der Westfalenpost am Sonntagabend den Verdacht auf eine psychische Erkrankung. Bereits kurz nach den Unfällen hatte die Polizei – unter anderem durch einen Atemtest – Hinweise auf möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum gemeldet. Der Sachschaden wird von der Polizei auf mindestens 1,8 Millionen Euro geschätzt. Der WDR berichtete am 01.12.2024 von ersten Hinweisen auf Drogenkonsum und dass der LKW bereits gegen 16.30 Uhr bei Neuss auf der A46 aufgrund seiner auffälligen Fahrweise gemeldet worden war.