Nach dem tödlichen Vorfall auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem mehrere Menschen ihr Leben verloren und viele verletzt wurden, hat Sachsens Landesbischof Tobias Bilz zur Besonnenheit gemahnt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erklärte Bilz, dass "ein solches Ereignis tiefe Wunden hinterlässt, auch bei denjenigen, die das Geschehen aus der Ferne miterlebt oder in den Medien verfolgt haben". Die Zeit zitiert den Bischof mit den Worten: "Wir sind erschüttert und die Ohnmacht ist kaum zu ertragen." Er unterstrich die Bedeutung von Zusammenhalt in der Trauer und riet von übereilten Reaktionen ab. Bilz kündigte seine Teilnahme am ökumenischen Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom an, um der Opfer, Verletzten und ihrer Angehörigen zu gedenken.
Die Sicherheitsbehörden in Brandenburg überprüfen infolge des Angriffs verstärkte Sicherheitsvorkehrungen für die Weihnachtsmärkte im eigenen Bundesland, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Innenministerin Katrin Lange (SPD) kündigte Beratungen der Behörden an, um über die notwendigen Maßnahmen zu entscheiden. In der Uniklinik Brandenburg an der Havel wurden Verletzte aus Magdeburg versorgt, wie die Stadt auf Facebook bekannt gab. Oberbürgermeister Steffen Scheller betonte die Bereitschaft des Klinikums, weitere Verletzte aufzunehmen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besuchte den Ort des Geschehens in Magdeburg und forderte eine lückenlose Aufklärung des Anschlags, so der Stern. Er sprach von einer "furchtbaren, wahnsinnigen Tat" und versicherte der Stadt, den Opfern und Angehörigen die Solidarität des gesamten Landes. Scholz betonte die Notwendigkeit, als Gesellschaft geeint zu bleiben und Hass keinen Platz zu geben.
Die Handball-Bundesliga hat das für Sonntag geplante Spiel zwischen dem SC Magdeburg und dem ThSV Eisenach verlegt, meldet die Freie Presse. Der SC Magdeburg hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, dem der Verband entsprach. Die Handball-Bundesliga empfahl allen Vereinen, vor den kommenden Spielen eine Schweigeminute für die Opfer einzulegen.
Niedersachsen hat für Samstag und Sonntag Trauerbeflaggung angeordnet, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Landtagspräsidentin Hanna Naber und der katholische Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, brachten ihre Trauer und ihr Mitgefühl zum Ausdruck.