Die wirtschaftliche Landschaft Thüringens befindet sich in einem dynamischen Prozess, der durch eine steigende Anzahl von Betriebsaufgaben gekennzeichnet ist. Wie die Zeit (Zeit Online, 11.11.2024) berichtet, stagniert die Zahl der Neugründungen, während immer mehr Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit einstellen. Dieser Trend zeichnet sich bereits seit einiger Zeit ab und wirft Fragen nach den Ursachen und möglichen Folgen für die Thüringer Wirtschaft auf.
Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes verdeutlichen die besorgniserregende Entwicklung. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 wurden 8.725 Gewerbe angemeldet, was einem minimalen Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Demgegenüber stehen 8.472 Firmenaufgaben, ein Anstieg von 3,6 Prozent. Das Verhältnis von An- zu Abmeldungen liegt damit bei 97 zu 100. Bereits im Vorjahr war ein ähnliches Verhältnis zu beobachten, jedoch mit einem geringeren Anteil an Betriebsaufgaben.
Auch die Süddeutsche Zeitung (Süddeutsche Zeitung, 11.11.2024) greift die Statistik auf und betont die zunehmende Anzahl an Betriebsaufgaben. Die Daten zeigen, dass die Entwicklung nicht nur auf einen bestimmten Sektor beschränkt ist, sondern sich in verschiedenen Branchen abzeichnet.
Ein Großteil der Neugründungen entfällt auf Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe, die einen Anteil von 78,8 Prozent ausmachen. Lediglich 21,2 Prozent der Neuanmeldungen sind sogenannte Betriebsgründungen mit größerer wirtschaftlicher Substanz, wie Kapitalgesellschaften, Personengesellschaften oder Betriebe mit Beschäftigten. Diese Struktur spiegelt sich auch bei den Betriebsaufgaben wider, wo Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe überproportional vertreten sind.
Besonders hohe Fluktuation verzeichnen Branchen wie der Automobilhandel und Kfz-Werkstätten, die sowohl bei den An- als auch bei den Abmeldungen die Spitzenpositionen einnehmen. Auch in Bereichen wie Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau, Zeitarbeit und Reisebüros ist eine hohe Dynamik zu beobachten. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und reichen von wirtschaftlichen Herausforderungen bis hin zu strukturellen Veränderungen innerhalb der Branchen.
Der Hauptgrund für die Aufgabe eines Gewerbes in Thüringen ist mit 80,5 Prozent die vollständige Firmenschließung. Dies betrifft sowohl Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe als auch Unternehmen mit größerer wirtschaftlicher Substanz. Weitere Gründe für Abmeldungen