Krefeld könnte bald ein neues Gesicht an seinen Fußgängerampeln haben: den Seidenweber Meister Ponzelar. Am Dienstag steht die Entscheidung im Hauptausschuss des Kommunalparlaments an, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/17/krefeld-koennte-seidenweber-als-ampelmaennchen-bekommen) berichtet. Mit dieser Idee soll an die bedeutende Rolle der Samt- und Seidenproduktion im 17. Jahrhundert erinnert werden. Meister Ponzelar, der einen Weber am Liefertag darstellt, war damals ein alltägliches Bild im Stadtbild. Eine Bronzestatue dieser Figur, mit Stoffrolle auf der Schulter und einem Sack voller Garnrollen, steht bereits an einer Kreuzung im Zentrum Krefelds.
Die Initiative „KR.6.fuffzig“, unterstützt vom Kulturrat Krefeld und über 90 lokalen Künstlern und Kulturschaffenden, treibt dieses Vorhaben voran. Bei Zustimmung des Hauptausschusses sollen die „Ponzelar“-Ampeln zunächst an den vier Wallstraßen rund um die Innenstadt installiert werden. Ein Gremium wird anschließend einen konkreten Entwurf ausarbeiten, der die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung, wie die Westdeutsche Zeitung (https://www.wz.de/nrw/krefeld-koennte-seidenweber-als-ampelmaennchen-bekommen_aid-122182459) erläutert, berücksichtigt. Ampelmännchen müssen eindeutig als Fußgänger erkennbar sein. Der Krefelder Stadtheilige Dionysius, der üblicherweise kopflos dargestellt wird, scheidet daher aus.
Individuelle Ampelfiguren gibt es bereits in anderen Städten, berichtet die Rheinische Post (https://rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/krefeld-meister-ponzelar-soll-ampelmaennchen-werden_aid-34107887). Beispiele sind der Esel in Wesel, der Schütze im Rhein-Kreis Neuss und der Bergmann in Duisburg. Die Kosten für solche Projekte sind überschaubar. In Duisburg kostete die erste Grubenmännchen-Ampel 1000 Euro, weitere Ampeln dürften günstiger werden, da lediglich die Schablonen ausgetauscht werden müssen.
Die Diskussion um die Ampelmännchen zeigt, wie Verkehrszeichen zu kulturellen Symbolen werden können. Die Rheinische Post verweist auf das große Interesse und die Medienresonanz, die die Mainzelmännchen-Ampeln in Mainz ausgelöst haben, und auch in Duisburg ist man stolz auf das Grubenampelmännchen.
Quellen: