Im Jahr 2023 haben Energieversorger in Berlin und Brandenburg aufgrund von unbezahlten Rechnungen die Stromversorgung von Tausenden Haushalten unterbrochen. Die Gesamtzahl der Stromsperren ist in beiden Bundesländern im Vergleich zum Vorjahr jedoch gesunken, berichtet die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/20/netzbetreiber-klemmen-10-000-haushalten-den-strom-ab) unter Berufung auf eine dpa-Meldung.
In Berlin waren 5.506 Haushalte betroffen, fast 2.700 weniger als im Jahr 2022. In Brandenburg sank die Zahl um 2.288 auf 4.716. Bundesweit ist die Anzahl der Stromsperren ebenfalls zurückgegangen, auf 204.441 Fälle, so die dpa. Auch die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/offene-rechnungen-netzbetreiber-klemmen-10-000-haushalten-den-strom-ab-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241220-930-323313) bestätigt diese Zahlen und beruft sich ebenfalls auf die dpa.
Caren Lay, Bundestagsabgeordnete der Linken, kritisiert die Strom- und Gassperren. Sie sieht darin eine Konsequenz der gestiegenen Energiepreise und fordert ein Verbot dieser Praxis, wie die Mitteldeutsche Zeitung (https://www.mz.de/panorama/netzbetreiber-stellen-seltener-den-strom-im-nordwesten-ab-3969847) berichtet. Laut Verbraucherzentrale dürfen Energieversorger die Versorgung unterbrechen, wenn Kunden mindestens zwei Abschlagszahlungen oder einen Betrag von mindestens 100 Euro nicht beglichen haben. Voraussetzung dafür ist jedoch eine vorherige Ankündigung der Sperre, so die Zeit.
Im Gegensatz zum Rückgang in einigen Bundesländern sind die Stromsperren in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gestiegen. In NRW wurde fast 79.000 Haushalten der Strom abgestellt, meldet n-tv (https://www.n-tv.de/regionales/nordrhein-westfalen/NRW-Netzbetreiber-stellten-79-000-Mal-den-Strom-ab-article25445170.html). In Niedersachsen und Bremen hingegen sank die Zahl der Stromsperren, in Bremen sogar um die Hälfte, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Auch in Sachsen (10.966 Fälle) und Schleswig-Holstein (5.414 Fälle) ging die Anzahl der Stromsperren im Jahr 2023 zurück, berichten die Mitteldeutsche Zeitung bzw. n-tv.