10.12.2024
Inflationsentwicklung: Preissteigerungen und Prognosen

Deutschlands Inflation klettert zurück über zwei Prozent

Wie das Statistische Bundesamt bestätigt, ist die Inflation in Deutschland im November aufgrund steigender Preise für Dienstleistungen und Nahrungsmittel auf 2,2 Prozent gestiegen. Dies markiert den zweiten Anstieg in Folge und den ersten Wert über der Zwei-Prozent-Marke seit Juli. Obwohl die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat Oktober um 0,2 Prozent sanken, liegen sie im Jahresvergleich höher, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/10/inflation-wieder-ueber-zwei-prozent-marke) berichtet. Auch Medien wie t-online und die Süddeutsche Zeitung stimmen mit dieser Meldung überein.

Experten prognostizieren für die kommenden Monate einen weiteren leichten Anstieg der Inflation. Als Begründung wird unter anderem der Wegfall von Basiseffekten aus dem Vorjahr angeführt. So hatten die gesunkenen Energie- und Reisepreise Ende 2023 die Inflation gedämpft. Dieser dämpfende Effekt ist nun nicht mehr gegeben.

Trotzdem erwarten Experten derzeit keine vergleichbare Teuerungswelle wie 2022, als die Inflation nach dem russischen Angriff auf die Ukraine auf fast neun Prozent anstieg. Die Inflation dürfte trotz vereinzelter Preisanstiege, zum Beispiel bei Butter oder Autoversicherungen, moderat bleiben. Hohe Inflationsraten verringern die Kaufkraft der Verbraucher, da der Wert des Geldes sinkt.

Im November verteuerten sich Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent, während Dienstleistungen wie Restaurantbesuche und Versicherungen um 4,0 Prozent teurer wurden. Energie hingegen verbilligte sich im Jahresvergleich um 3,7 Prozent. Dieser Rückgang war in den Vormonaten jedoch noch stärker ausgeprägt und hatte die Inflation dementsprechend stärker gebremst. Die Süddeutsche Zeitung berichtete von einem höheren Preisniveau bei Lebensmitteln im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ähnliche Informationen wurden auch von stern.de und t-online veröffentlicht.

Der Tagesspiegel zitiert Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser, der eine langsame Fortsetzung des Inflationsrückgangs prognostiziert. Laut seiner Einschätzung dürfte die Inflationsrate im August erstmals seit März 2021 wieder unter die Zwei-Prozent-Marke fallen. Das Ifo-Barometer für die Preiserwartungen in der Wirtschaft ist im Juni leicht gesunken. Während in Branchen wie Bekleidung, Elektrohaushaltsgeräten und Unterhaltung mit sinkenden oder stagnierenden Preisen gerechnet wird, planen insbesondere der Lebensmittelhandel, Kfz-Händler sowie Gastronomie und Hotellerie Preiserhöhungen.

Der Spiegel erinnert daran, dass die Inflationsrate bereits im Januar 2012 auf zwei Prozent gefallen war. Damals sanken die Preise vor allem aufgrund des Nachlasseffekts nach Weihnachten, insbesondere bei Reisen. Gleichzeitig stiegen jedoch die Preise für Nahrungsmittel aufgrund der Wetterlage und die Beiträge für private Krankenversicherungen. Ökonomen erwarteten damals einen weiteren Rückgang der Inflation.

Die WELT berichtet über die Entwicklung der Inflationsrate in Nordrhein-Westfalen, wo sie im August 2024 auf 1,7 Prozent sank und damit erstmals seit April 2021 wieder unter der Zwei-Prozent-Marke lag. Trotz des allgemeinen Rückgangs gab es auch in NRW noch Bereiche mit deutlichen Preissteigerungen, beispielsweise bei Fernwärme und einigen Nahrungsmitteln.

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