Im Kreis Segeberg wird gegen den 45-jährigen Ex-Partner einer getöteten 51-Jährigen wegen Mordes ermittelt. Die Staatsanwaltschaft geht nach der Vernehmung des Mannes, der selbst ebenfalls verletzt wurde, von Heimtücke aus. Oberstaatsanwalt Michael Bimler erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), das Mordmerkmal sei durch das Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers erfüllt. Die „Lübecker Nachrichten“ berichteten zuerst über den Fall. Wie die „Zeit“ am 10. Dezember 2024 berichtete, befindet sich der Ex-Partner in Untersuchungshaft.
Der Tatverdächtige soll seine Ex-Frau getötet und einen weiteren, 52-jährigen Mann lebensgefährlich verletzt haben. Vermutlich griff er die Frau und den 52-Jährigen auf offener Straße vor dem Wohnhaus der Frau in Schackendorf an. Nach der Tat flüchtete er, stellte sich später jedoch der Polizei. Alle drei Beteiligten sind deutsche Staatsbürger und kannten sich. Der NDR berichtete am 22. November 2024, dass der Tatverdächtige bereits im August gegenüber der Frau und ihrer Tochter gewalttätig geworden war. Er soll damals in die Wohnung seiner Ex-Partnerin eingedrungen sein, die Tochter und eine Freundin gefesselt und die Mutter mit einer Eisenstange auf den Kopf geschlagen haben. Infolgedessen wurde eine Gewaltschutzverfügung gegen ihn erlassen.
Zum Zeitpunkt der Tat war das Kontaktverbot noch in Kraft. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob es sich um Mord oder Totschlag handelt. Oberstaatsanwalt Bimler sieht Anhaltspunkte für Mord, da Heimtücke und niedrige Beweggründe vorliegen könnten. Um diese Frage zu klären, ist jedoch die Vernehmung des zweiten Opfers, des 52-jährigen Lebensgefährten der Frau, notwendig. Dieser wurde bei der Tat lebensgefährlich verletzt und konnte bisher nicht vernommen werden. Die Polizei wurde durch einen Notruf alarmiert und leitete eine Großfahndung ein, an der über 20 Beamte und mehr als zehn Streifenwagen beteiligt waren. Der Tatverdächtige stellte sich schließlich auf einer Polizeiwache. Die Hintergründe der Tat und die Beziehung des 52-Jährigen zu dem Ex-Paar sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Polizei macht dazu aufgrund der andauernden Ermittlungen keine weiteren Angaben. Wie die Frankfurter Rundschau am 1. April 2024 berichtete, ist es wichtig, die strukturellen Ursachen von Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.
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