Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie gestalten sich weiterhin schwierig. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-10/31/gespraeche-in-der-metall-und-elektroindustrie-warnstreiks) berichtet, fanden am 31. Oktober 2024 in Böblingen die dritten Tarifgespräche statt, begleitet von Warnstreiks der IG Metall. Die Gewerkschaft fordert bundesweit sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten hingegen bei einer Laufzeit von 27 Monaten zwei Steigerungen von 1,7 und 1,9 Prozent an, wobei die erste Erhöhung erst im Juli 2025 in Kraft treten soll.
Die IG Metall kritisiert das Angebot der Arbeitgeberseite scharf. Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall, betonte laut dpa, die Offerte gleiche nicht einmal die Inflation aus und forderte ein deutlich verbessertes Angebot. Um dem Nachdruck zu verleihen, beteiligten sich bis Donnerstag bereits 30.000 Metaller an Warnstreiks im Südwesten. Auch in anderen Bundesländern, wie Bayern (BR24), Niedersachsen (NDR) und dem Saarland (SR und Tagesschau), fanden Warnstreiks statt.
Die Arbeitgeberseite zeigt sich von den Warnstreiks irritiert. Harald Marquardt, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, verurteilte die Aktionen der Gewerkschaft. Er erwarte nun, dass die IG Metall in der dritten Verhandlungsrunde einen Schritt auf die Arbeitgeber zukomme. Die Arbeitgeberseite argumentiert, dass das Angebot angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage angemessen sei. Wie der NDR berichtet, verweisen die Arbeitgeber auf schwache Produktionswerte und fehlende Aufträge. Das Angebot gehöre zu den höchsten der vergangenen 20 Jahre.
Die dritte Verhandlungsrunde in Böblingen endete ohne Ergebnis. Die Positionen der beiden Tarifparteien liegen weiterhin weit auseinander. Es wird nun nach einem Pilotbezirk gesucht, in dem stellvertretend für die gesamte Branche verhandelt werden kann. In den regional gefassten Flächentarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie sind wichtige Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft vertreten, darunter der Maschinenbau und große Teile der Automobilindustrie. Der Ausgang der Tarifverhandlungen hat somit erhebliche Auswirkungen auf die gesamte deutsche Wirtschaft.
Die IG Metall betont, dass sie eine schnelle Lösung am Verhandlungstisch anstrebe, aber nicht bereit sei, ein unzureichendes Angebot zu akzeptieren. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob sich die Tarifparteien annähern können und eine Einigung erzielen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist mit weiteren Warnstreiks und einer Verschärfung des Tarifkonflikts zu rechnen.