Im Ringen um einen internationalen Kredit für die Ukraine wird ein Durchbruch erwartet. Wie die Zeit berichtet, sagte die US-Finanzministerin Janet Yellen in Washington, dass die USA voraussichtlich 20 Milliarden Dollar zu dem Kreditpaket der G7-Staaten beisteuern werden. Dies entspricht in etwa 18 Milliarden Euro. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner begrüsste diese Ankündigung und kündigte an, dass dies den Weg für die Unterstützung der Europäischen Union in Höhe von 18 Milliarden Euro frei mache. Die restlichen 10 Milliarden Dollar sollen von Großbritannien, Japan und Kanada bereitgestellt werden.
Insgesamt geht es um einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar, den die sieben größten westlichen Industrienationen (G7) und Vertreter der EU bei einem Gipfel im Juni beschlossen haben. Das Besondere an diesem Kredit ist, dass er durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Zentralbankvermögen abgesichert wird. Yellen betonte, dass die Finanzierungsquelle für diese Ukraine-Unterstützung nicht der amerikanische Steuerzahler sei, sondern Russland indirekt für diese Unterstützung zahle. Die Ukraine soll selbst darüber bestimmen können, wie sie das Geld verwendet - etwa für Waffenkäufe, Wiederaufbau und den Haushalt.
Russlands Präsident Putin hatte das Vorhaben in der Vergangenheit scharf kritisiert und als Raub eingeordnet. Die Entscheidung der G7 werde „nicht ungestraft bleiben“, hatte er gesagt.
Obwohl Yellen betonte, dass man sich „zu 99 Prozent am Ziel“ befinde, sei noch ein wenig Arbeit notwendig, bis die finalen Details feststünden. Zuvor hatte das EU-Parlament in Straßburg ein Darlehen für die Ukraine von bis zu 35 Milliarden Euro gebilligt. Auch Großbritannien hat angekündigt, einen Kredit über 2,26 Milliarden Pfund (etwa 2,71 Milliarden Euro) zu dem Paket beizusteuern. Es wird erwartet, dass bis Ende der Woche - am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Washington - eine Einigung der Beteiligten steht.
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