Kriminelle Banden haben es weiterhin auf Geldautomaten in Bayern abgesehen. Bis Weihnachten 2024 wurden 22 Sprengversuche registriert, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. In 17 Fällen erbeuteten die Täter Geld, viermal entstand lediglich Sachschaden, und in einem Fall blieb es sogar bei einem Versuch ohne jeglichen Schaden. Die anhaltende Problematik der Geldautomatensprengungen in Bayern thematisiert auch die Zeit Online.
Die Beute beläuft sich auf etwa 1,9 Millionen Euro, der Sachschaden wird auf mindestens 4,2 Millionen Euro geschätzt. Ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) rechnet mit einer weiteren Erhöhung des Sachschadens um 600.000 bis 800.000 Euro, da die Folgen einer Sprengung Mitte Dezember in Herrieden, bei der laut Süddeutscher Zeitung durch die Explosion und einen darauffolgenden Brand immenser Schaden entstand, noch nicht vollständig beziffert sind.
Im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Beute etwas über eine Million Euro betrug, ist die erbeutete Summe 2024 deutlich gestiegen. Das Jahr 2022 bleibt mit 37 Attacken und einer Beute von rund 3 Millionen Euro jedoch das bisher am stärksten betroffene Jahr. Auch FLZ.de berichtete über dieses Thema.
Erstmals wurden in diesem Jahr bei Geldautomatensprengungen in Bayern auch Verletzte registriert. Im Februar erlitt ein Anwohner in Bad Neustadt an der Saale nach einer Sprengung eine Rauchgasvergiftung. Auch in Herrieden musste eine 27-Jährige nach einem durch die Explosion ausgelösten Brand wegen einer Rauchvergiftung behandelt werden.
Die Ermittlungen gestalten sich aufgrund der konspirativen Vorgehensweise der Täter oft schwierig. Gelingt der Polizei keine Festnahme am Tatort oder auf der Flucht, bleibt meist nur die mühsame Spurensicherung. Erfolge gibt es dennoch immer wieder, wie die Verurteilung von 16 Männern aus den Niederlanden und Belgien im Juli durch das Landgericht Bamberg zeigt. Die Bande hatte vorwiegend in Bayern und Baden-Württemberg Geldautomaten gesprengt und dabei über 3,3 Millionen Euro erbeutet sowie einen Schaden von mehr als 5,5 Millionen Euro verursacht.
Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) führt den Rückgang der Fallzahlen auf die Ermittlungserfolge und die Präventivmaßnahmen der Banken zurück. Diese versuchen, die Täter durch nächtliche Schließungen von Automatenräumen oder den Einsatz von Farbbeuteln in den Geldkassetten zu behindern. Die Bayerische Polizei informierte über einen bundesweiten Aktionstag gegen Geldautomatensprengungen.
Das Vorgehen der Täter ist meist gleich: Sie wählen Standorte in der Nähe von Autobahnen oder Schnellstraßen, schlagen nachts blitzschnell zu und flüchten mit hochmotorisierten Fahrzeugen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über einen Anstieg der Geldautomatensprengungen in Baden-Württemberg, während die Zahlen bundesweit sinken.
Protector.de berichtet über die zunehmende Brutalität der Geldautomatensprengungen und die Sicherheitsmaßnahmen der Banken.
Die Tagesschau berichtet über einen Rückgang der Geldautomatensprengungen im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022.
Ein Youtube-Video des Bayerischen Rundfunks (BR24) beleuchtet die Problematik der Geldautomatensprengungen und die Jagd der Polizei nach den Tätern.