22.11.2024
Minimalismus in der Hedwigskathedrale Berlins neugestaltetes Gotteshaus
Die Berliner Hedwigskathedrale präsentiert sich nach sechs Jahren Umbauzeit in einem minimalistischen Gewand. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am 22.11.2024 berichtete, erinnert der rundum erneuerte Innenraum an das Pantheon in Rom. Der von dem Architekturbüro Sichau & Walter und dem Künstler Leo Zogmayer entworfene Raum ist geprägt von hellen Farben und einer reduzierten Ästhetik. Im Zentrum steht ein halbkugelförmiger Altar, um den sich die Gemeinde auf Stühlen in konzentrischen Kreisen versammelt. Der Umbau, der bereits 2014 begann, war von Kontroversen begleitet. Wie „Kirche+Leben“ am 20. November 2024 berichtete, wurde die charakteristische Bodenöffnung zum Untergeschoss, ein Entwurf des Architekten Hans Schwippert aus den 1960er Jahren, geschlossen. Diese Entscheidung stieß bei Denkmalpflegern und der Initiative „Freunde der Hedwigskathedrale“ auf Kritik, da Schwipperts Architektur als einmalig galt. Der damalige Erzbischof Rainer Maria Woelki begründete die Schließung mit der neuen liturgischen Ordnung, die eine Umschreitung der Altarinsel vorsieht. Wie die „Berliner Zeitung“ am 21.11.2024 berichtete, setzte sich die katholische Kirche im Denkmalstreit durch. Der neue Innenraum ist in Weiß gehalten. Die Fenster sind transluzent und zeigen die Sternenkonstellation über Berlin zur Zeit der Geburt Christi. Wie rbb24 am 20.11.2024 berichtete, wurde die Klais-Orgel, die bereits 1978 eingeweiht wurde, restauriert und ebenfalls in Weiß gehalten. Die Unterkirche, die nun durch eine Decke vom Hauptraum getrennt ist, ist in dunklen Brauntönen gehalten und beherbergt das Taufbecken. Die Geschichte der Hedwigskathedrale ist eng mit der Geschichte Berlins verbunden. Wie auf der Webseite der Kathedrale zu lesen ist, wurde sie 1747 auf Wunsch der katholischen Gemeinde und mit Zustimmung Friedrichs des Großen erbaut. Der Bau orientierte sich am Pantheon in Rom. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale schwer beschädigt und in den 1950er Jahren wiederaufgebaut. Der Innenraum wurde in den 1960er Jahren von Hans Schwippert umgestaltet. Wie Konstantin Manthey auf kirchenbauforschung.info am 27. März 2020 schrieb, wurde die Kuppel erst im späten 19. Jahrhundert nach Plänen von Max Hasak vollendet. Der aktuelle Umbau, der rund 44 Millionen Euro kostete, soll die Kathedrale an die liturgischen Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts anpassen. Wie der Tagesspiegel am 02.07.2014 berichtete, soll die neue Gestaltung den Gedanken der christlichen Gemeinschaft betonen. Der Architekt Peter Sichau sprach von einem „radikalen Ansatz mit minimalen Mitteln“. Der Entwurf des Architekten Reiner Maria Löneke, der auf seiner Webseite veröffentlicht ist, sah eine behutsamere Umgestaltung vor, bei der die Bodenöffnung erhalten geblieben wäre. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/berliner-kathedrale-praesentiert-sich-minimalistisch-110128840.html - Kirche+Leben: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/berlin-hedwigskathedrale-architektur-erzbistum-berlin-umgestaltung-wiedereroeffnung - Berliner Zeitung: https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/verschwundene-ddr-architektur-in-der-berliner-hedwigskathedrale-was-der-kirche-nicht-heilig-ist-li.2274304 - Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/kultur/gott-in-der-arena-3570997.html - rbb24: https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2024/11/eroeffnung-st-hedwigs-kathedrale-berlin-umbau-kirche-bistum.html - Webseite der Hedwigskathedrale: https://www.hedwigs-kathedrale.de/kathedrale/geschichte/ - kirchenbauforschung.info: https://kirchenbauforschung.info/2020/03/27/taegliche-kirche-nr-6-die-kuppel-von-st-hedwig-mitte/ - Reiner Maria Löneke: https://www.loeneke-berlin.de/wettbewerbe/Hedwigskathedrale_Berlin.php
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