Der Handel mit Drogen, insbesondere über sogenannte "Kokstaxis", ist ein anhaltendes Problem in Berlin. Wie die "Zeit" am 22. November 2024 berichtete, wurden in Hamburg mehrere Verdächtige festgenommen und diverse Drogen sichergestellt. Dieser Fall verdeutlicht die bundesweite Relevanz des Themas. Die Polizei stellte bei Durchsuchungen unter anderem Kokain, Marihuana und Ecstasy sicher. Zwei der Festgenommenen waren bereits per Haftbefehl gesucht. Die Ermittlungen dauern an.
In Berlin ist die Situation besonders prekär. rbb24 berichtete am 21. November 2024 über die offene Verteilung von Visitenkarten für Drogenlieferdienste in der Hauptstadt. Das Angebot reicht von Kokain über Marihuana und Haschisch bis hin zu Ketamin, Speed und Ecstasy. Die Bestellung erfolgt unkompliziert über Messenger-Dienste, die Lieferung wird innerhalb kürzester Zeit versprochen. Die Polizei äußert sich zwar nicht zu ihren Ermittlungstaktiken, die steigenden Fallzahlen sprechen jedoch für ein wachsendes Problem.
Bereits am 12. November 2024 meldete rbb24 Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäftsräumen in Berlin im Zusammenhang mit mutmaßlichen "Kokstaxi"-Betreibern. Dabei wurden Drogen, Bargeld im fünfstelligen Bereich, Mobiltelefone und illegale Arzneimittel sichergestellt. Die Ermittlungen richten sich gegen einen 26-Jährigen und seinen 38-jährigen Komplizen.
Die "Morgenpost" berichtete am 1. September 2023 über einen Prozess gegen sieben Angeklagte, die einen Kokain-Lieferservice betrieben haben sollen. Die Bande soll über Bunkerwohnungen in verschiedenen Stadtteilen verfügt und einen Schichtbetrieb für die Auslieferung der Drogen organisiert haben. Auch die Süddeutsche Zeitung und der Tagesspiegel berichteten im Mai 2023 über ähnliche Fälle, bei denen mutmaßliche Drogenbanden vor Gericht standen.
Die zunehmende Verbreitung von Kokain in Europa verschärft die Problematik. Wie rbb24 berichtet, wurden 2023 Rekordmengen an Kokain in Deutschland beschlagnahmt. Der einfache Zugang zu Drogen über Lieferdienste begünstigt den Konsum und führt zu steigenden Patientenzahlen in der Suchtbehandlung.
Die juristische Frage nach der Zulässigkeit von Scheinkäufen durch die Polizei wird ebenfalls diskutiert. rbb24 zitiert den Strafverteidiger Benedikt Mick, der eine klare gesetzliche Regelung fordert. Der Bundesgerichtshof hat in der Vergangenheit bereits entschieden, dass die Polizei Verdächtige nicht zu Straftaten anstiften darf.
Auch in anderen Städten Deutschlands werden Drogenlieferdienste aufgedeckt. So berichtete die Polizei Duisburg am 13. Juni 2024 über die Festnahme eines mutmaßlichen Drogendealers, der Kokain per Lieferdienst verkaufte. Buten un Binnen berichtete am 17. April 2023 über einen Prozess in Bremen gegen eine fünfköpfige Bande, die über verschlüsselte Handys Drogenhandel betrieben haben soll.
Der "Spiegel" berichtete am 1. Dezember 2023 über Razzien in Berlin, bei denen neun Verdächtige festgenommen wurden, die einen Drogenlieferdienst über eine Messenger-Plattform betrieben haben sollen.
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