19.11.2024
Sumy erneut unter Beschuss US Langstreckenraketen genehmigt

Russischer Drohnenangriff fordert Todesopfer in der Region Sumy

Am frühen Morgen des 19. November 2024 erschütterte ein erneuter russischer Drohnenangriff die Region Sumy im Nordosten der Ukraine. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, kamen dabei mindestens sechs Menschen, darunter ein Kind, ums Leben. Mindestens zwölf weitere Personen wurden verletzt. Eine Kampfdrohne traf ein mehrstöckiges Wohnhaus in der Ortschaft Hluchiw, wodurch mehrere Etagen einstürzten. Örtliche Medien berichten von weiteren möglichen Opfern unter den Trümmern.

Dieser Angriff folgt auf einen weiteren schweren Vorfall am Wochenende, bei dem, wie die Stuttgarter Zeitung und der Stern berichten, zwölf Menschen, darunter zwei Kinder, durch den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus in Sumy getötet und mehr als 50 verletzt wurden. Die Region Sumy ist, wie der Deutschlandfunk und die Tagesschau melden, in den letzten Monaten verstärkt Ziel russischer Angriffe mit Raketen, Bomben, Artillerie und Drohnen geworden. Die strategische Bedeutung der Region als Nachschubroute für ukrainische Truppen, die Gebiete in der westrussischen Region Kursk kontrollieren, wird als möglicher Grund für die vermehrten Angriffe genannt, so die SZ.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bewertet die mutmaßliche Genehmigung der USA, weitreichende Waffen auch auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, als potenziellen Wendepunkt im Krieg. Wie die SZ berichtet, sagte Sybiha vor dem UN-Sicherheitsrat in New York: „Je weiter entfernt die Ukraine zuschlagen kann, desto kürzer wird der Krieg sein.“ US-Medien hatten zuvor berichtet, dass US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Nutzung von ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von mehreren hundert Kilometern genehmigt habe. Ein Sprecher des Weißen Hauses bestätigte die Aufhebung der Beschränkungen für diese Raketen, ohne jedoch weitere Details zu nennen. Der Einsatz der Langstreckenraketen soll, laut SZ, vor allem die ukrainische Verteidigung gegen russische und möglicherweise nordkoreanische Truppen im Gebiet Kursk unterstützen.

Während der französische Präsident Emmanuel Macron die US-Entscheidung begrüßt (Tagesschau), warnt der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, vor Kriegsmüdigkeit und fordert deutlich mehr Unterstützung für die Ukraine. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), zitiert von der SZ, betonte Melnyk die Notwendigkeit verstärkter Hilfe, „nicht nur aus Empathie, sondern aus eigenem Interesse“. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sicherte der Ukraine weitere Unterstützung beim Wiederaufbau der Stromversorgung zu, wie die Tagesschau berichtet. Sie betonte die Wichtigkeit dezentraler Strukturen, um die Anfälligkeit für russische Angriffe zu verringern.

Quellen:

Weitere
Artikel