August 27, 2024
Nachtliche Vermessungsflüge am Frankfurter Flughafen zur Sicherstellung der Flugsicherheit

Nachtflüge: Messflugzeug nachts am Frankfurter Flughafen im Einsatz

In den kommenden Nächten müssen Anwohner des Frankfurter Flughafens mit nächtlichen Vermessungsflügen rechnen. Von Donnerstag bis voraussichtlich Samstag wird das Instrumentenlandesystem (ILS) am Flughafen überprüft, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) bekannt gab. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Präzision der Signale zu messen, die für sichere Landungen unerlässlich sind und Piloten während des Anflugs unterstützen.

Die Vermessungsflüge sind für die Zeit zwischen 23:00 Uhr und etwa 3:00 Uhr angesetzt. Normalerweise sind in diesem Zeitraum keine An- und Abflüge am Frankfurter Flughafen erlaubt, jedoch gibt es für solche Vermessungsflüge Ausnahmeregelungen. Die DFS hat betont, dass während der Vermessung versucht wird, Überflüge über bewohnte Gebiete zu vermeiden, um die Lärmbelästigung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten.

Für die Durchführung dieser speziellen Messflüge wird ein Turbo-Prop-Flugzeug des Typs Beechcraft Super King Air 350 eingesetzt. Dieses Flugzeug ist mit moderner Technik ausgestattet, die es ermöglicht, die Signale des ILS präzise zu überprüfen. Bei technischen Störungen oder ungünstigen Wetterbedingungen wurde ein Ersatztermin zwischen dem 6. und 8. September festgelegt.

Die Bedeutung des Instrumentenlandesystems

Das Instrumentenlandesystem ist ein entscheidender Bestandteil der Luftfahrttechnik, das Piloten während des Anflugs unterstützt. Es definiert den Anflugkurs und den Gleitwinkel elektronisch durch Signalgeber, die am Boden installiert sind. Diese Signale werden im Flugzeug empfangen und den Piloten im Cockpit angezeigt. Die regelmäßige Überprüfung des ILS ist nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme, sondern auch eine Vorschrift der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), die sicherstellt, dass die höchsten Standards für die Flugsicherheit eingehalten werden.

Hintergründe zu den nächtlichen Flügen

Die Entscheidung, die Vermessungsflüge in der Nacht durchzuführen, ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, den regulären Flugbetrieb am Frankfurter Flughafen nicht zu stören. Da der Flughafen einer der verkehrsreichsten in Europa ist, bleibt nur der Zeitraum in der Nacht, um diese wichtigen Messungen durchzuführen. Die DFS hat in der Vergangenheit bereits ähnliche nächtliche Vermessungsflüge durchgeführt, um die Sicherheit und Effizienz des Luftverkehrs zu gewährleisten.

Die Anwohner wurden im Vorfeld über die geplanten Flüge informiert, um sie auf die vorübergehende Lärmbelästigung vorzubereiten. Die DFS hat versichert, dass alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen auf die Anwohner zu minimieren.

Reaktionen der Anwohner

Die Ankündigung der nächtlichen Vermessungsflüge hat gemischte Reaktionen bei den Anwohnern ausgelöst. Während einige Verständnis für die Notwendigkeit dieser Sicherheitsmaßnahmen zeigen, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Lärmbelästigung während der Nachtstunden. In der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen über das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen, das seit 2011 besteht und Flüge zwischen 23:00 und 5:00 Uhr untersagt. Dennoch gibt es immer wieder Ausnahmen, die aus sicherheitstechnischen Gründen notwendig sind.

Zusammenfassung

Die nächtlichen Vermessungsflüge am Frankfurter Flughafen sind ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsprotokolle, die sicherstellen, dass das Instrumentenlandesystem ordnungsgemäß funktioniert. Die Deutsche Flugsicherung hat die Anwohner über die geplanten Flüge informiert und bemüht sich, die Auswirkungen auf die Nachtruhe so gering wie möglich zu halten. Die Verwendung des Beechcraft Super King Air 350 ermöglicht eine präzise Überprüfung der notwendigen Signale für sichere Landungen, was letztlich der Sicherheit aller Fluggäste zugutekommt.

Die DFS wird die Situation weiterhin beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um die Sicherheit und den Komfort der Anwohner zu gewährleisten.

Quellen: dpa, Zeit Online, Hessenschau

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