September 18, 2024
Zukunftsweisende U4-Verlängerung: Tunnel unter dem Grüneburgpark als umweltfreundliche Lösung

Beste Lösung für die Verlängerung der U4: Ein Tunnel unter dem Park

Die Stadt Frankfurt plant die Verlängerung der U-Bahn-Linie U4 in Richtung Norden, um die bestehende Lücke im U-Bahn-Netz zu schließen und die Anbindung an verschiedene Stadtteile zu verbessern. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden drei Trassenvarianten untersucht, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt und die bestehende Infrastruktur haben. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Tunnel unter dem Grüneburgpark die umweltfreundlichste und nachhaltigsten Lösung darstellt.

Machbarkeitsstudie und Trassenvarianten

Die Machbarkeitsstudie, die über einen Zeitraum von 14 Monaten durchgeführt wurde, hat die drei Varianten auf ihre Machbarkeit hin überprüft. Die erste Variante sieht einen Tunnel vor, der den nördlichen Palmengarten und den Grüneburgpark unterquert. Diese Variante hat in der Bewertung am besten abgeschnitten, da sie die meisten Bäume im Park schont und die geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert betonte, dass diese Trasse als die nachhaltigste Lösung gilt.

Die zweite Variante verläuft in direkter Linie von der Bockenheimer Warte in Richtung Norden zum Miquelknoten und sieht eine neue Haltestelle am Botanischen Garten vor. Diese Variante würde jedoch erhebliche Eingriffe in das Grün des Parks erfordern. Die dritte Variante, die erst spät in die Überlegungen einbezogen wurde, sieht ebenfalls einen Tunnel vor, der jedoch kürzer ist und weniger Beton verbrauchen würde.

Umweltauswirkungen und Baumfällungen

Ein zentrales Anliegen der Studie war die Untersuchung der Auswirkungen auf den Baumbestand im Grüneburgpark. Ein hydrologisches Gutachten zeigt, dass der Tunnel unter dem Park nur geringe Veränderungen im Bodenwasserhaushalt verursachen würde. Die Gutachter kommen zu dem Schluss, dass die Wurzelzone der Bäume nicht beeinträchtigt wird, was für die Erhaltung der wertvollen Bäume im Park von Bedeutung ist.

Im Vergleich dazu würden die anderen beiden Varianten, die oberirdisch verlaufen, zu einer erheblichen Baumfällung führen. Bei der Variante, die den Botanischen Garten betrifft, wären bis zu 3000 Bäume von Fällungen betroffen. Die unterirdische Variante hingegen würde nur etwa 713 Bäume fällen müssen, was die umweltfreundlichste Option darstellt.

Verkehrliche Vorteile der U4-Verlängerung

Die Verlängerung der U4 würde nicht nur die Anbindung des Campus Westend der Goethe-Universität verbessern, sondern auch die stark befahrene Nord-Süd-Verbindung unter der Eschersheimer Landstraße entlasten. Die neue U-Bahn-Linie könnte viele Stadtteile wie die Nordweststadt, Niederursel und den Riedberg direkt mit dem Hauptbahnhof verbinden. Schätzungen zufolge könnten durch die neue Verbindung bis zu 17.000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag gewonnen werden.

Kosten und Finanzierung

Die Baukosten für die unterirdische Variante werden auf etwa 404 Millionen Euro geschätzt. Dies ist deutlich höher als die beiden anderen Varianten, die mit 296 und 299 Millionen Euro veranschlagt werden. Dennoch wird die unterirdische Variante als die wirtschaftlichste Lösung angesehen, da sie langfristig zu einer Entlastung des bestehenden Verkehrsnetzes führen könnte.

Öffentliche Diskussion und nächste Schritte

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden in einer Bürgerinformationsveranstaltung am 26. September präsentiert. Die Stadtverordnetenversammlung wird schließlich über die weitere Planung und Umsetzung der U4-Verlängerung entscheiden. Der Bau könnte frühestens in der zweiten Hälfte der 2030er-Jahre beginnen, nachdem die Planungsphase abgeschlossen ist.

Insgesamt zeigt die Machbarkeitsstudie, dass ein Tunnel unter dem Grüneburgpark die beste Lösung für die Verlängerung der U4 darstellt. Diese Variante bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch eine verbesserte Anbindung an wichtige städtische Einrichtungen und eine Entlastung des bestehenden Verkehrsnetzes.

Die Stadt Frankfurt steht vor der Herausforderung, die richtige Entscheidung zu treffen, um sowohl die Umwelt zu schützen als auch die Mobilität der Bürger zu verbessern. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt zu stellen.

Quellen: F.A.Z., hessenschau.de, hr-info

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