29.12.2024
Nahostkonflikt Aktuell Geiselnahme und Militäraktionen im Fokus

Proteste in Israel, Drohnenabsturz im Jemen und weitere Entwicklungen im Nahostkonflikt

Am Samstagabend demonstrierten in Tel Aviv tausende Israelis gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu und verlangten die Freilassung der noch immer von der Hamas festgehaltenen Geiseln. Sie skandierten Parolen wie "Wir werden sie nicht im Stich lassen" und äußerten Kritik an der Regierungspolitik im Krieg gegen die Hamas, so die Tagesschau. Die Proteste finden vor dem Hintergrund der anhaltenden Kampfhandlungen und Spannungen im Nahostkonflikt statt. Ein Kritikpunkt der Demonstranten ist die anhaltende Gefangenschaft der Geiseln, über 200 Tage nach Kriegsbeginn, wie die FAZ berichtet.

Die Hamas veröffentlichte am Samstag ein Video, das zwei Geiseln zeigt, die sich für einen Gefangenenaustausch einsetzen. Die Echtheit und die Entstehungsbedingungen des Videos sind unklar, ebenso, ob die Geiseln unter Druck standen. Israel bezeichnet solche Videos als Psychoterror. Laut Tagesschau ist einer der Männer seit 202 Tagen in Gefangenschaft und bedauert, Pessach nicht mit seiner Familie feiern zu können.

Im Jemen stürzte am Freitagmorgen eine amerikanische Militärdrohne vom Typ MQ-9 ab. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums bestätigte den Vorfall gegenüber der dpa. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen reklamierten den Abschuss für sich. Es wäre der dritte Abschuss einer US-Drohne durch die Huthi seit November. Die Huthi geben an, aus Solidarität mit der Hamas zu handeln. Der Wert einer MQ-9-Drohne wird auf etwa 30 Millionen US-Dollar geschätzt.

Die Hisbollah meldete Angriffe mit Kampfdrohnen und Lenkraketen auf Ziele in Nordisrael. Als Ziele nannte die Miliz das Hauptquartier des Al-Manara-Militärkommandos und eine Versammlung von Mitgliedern der Golani-Brigade. Zuvor hatte die Hisbollah den Tod zweier ihrer Kämpfer und eines Zivilisten durch israelische Angriffe gemeldet, wie AFP berichtet.

Die israelische Armee erklärte, dass mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt. Die Zahl der täglich die Grenze passierenden LKW sei in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Auch die Vereinten Nationen bestätigten die Zunahme der Hilfslieferungen, fordern aber weitere Schritte von Israel. Probleme bei der Verteilung der Güter im Kriegsgebiet bestehen weiterhin. Wie die FAZ berichtet, steht Israel international unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet zuzulassen.

Israels Außenminister Israel Katz erklärte gegenüber Channel 12, Israel würde einen Angriff auf Rafah verschieben, sollte die Hamas die Geiseln freilassen. Die Freilassung der Geiseln habe oberste Priorität, betonte er.

Der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant drängt Ministerpräsident Netanjahu zu einer Einigung mit der Hamas zur Geiselfreilassung. Er fordert einen Verzicht auf Truppen im Süden des Gazastreifens, was bisher ein Knackpunkt in den Verhandlungen war, wie BR24 berichtet.

Im Westjordanland wurden drei Israelis bei einem mutmaßlich von Palästinensern verübten Anschlag getötet. Die Angreifer eröffneten das Feuer auf ein Fahrzeug an einer Militärsperre. Die israelische Armee sucht nach den Tätern. Der Vorfall ereignete sich im Kontext einer israelischen Militäraktion im nördlichen Westjordanland, die am Mittwoch begonnen hatte.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zu-nahost-syrien-israel-netanjahu-kritische-demonstration-in-tel-aviv-faz-19972506.html
  • https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-samstag-128.html
  • https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-nahost-konflikt-aus-kw-35-im-rueckblick,ULstXNh
Weitere
Artikel