25.10.2024
Nahostkonflikt: Grenzübergänge zwischen Libanon und Syrien geschlossen
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Krieg in Nahost: Grenzübergänge zwischen Libanon und Syrien geschlossen

Die anhaltende Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah hat zu einer weiteren Verschärfung der humanitären Lage im Libanon geführt. Nach israelischen Luftangriffen auf Grenzübergänge zwischen Libanon und Syrien sind mehrere dieser Übergänge geschlossen worden, was die Fluchtmöglichkeiten für die Bevölkerung erheblich einschränkt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR die Angriffe auf die Grenzübergänge als „äußerst besorgniserregend“ bezeichnet. Die Schließung der Übergänge blockiere den Weg in Sicherheit für Menschen, die vor dem Konflikt fliehen, so eine Sprecherin des UNHCR in Jordanien. Laut der Süddeutschen Zeitung sind seit Beginn der israelischen Offensive gegen die Hisbollah bereits Hunderttausende aus dem Libanon ins Nachbarland Syrien geflohen – viele von ihnen waren zuvor aufgrund des syrischen Bürgerkriegs in den Libanon geflüchtet.

Die israelische Armee begründete die Angriffe auf die Grenzübergänge Dschusija und Al-Kaa mit der Präsenz „terroristischer Infrastruktur“. Die Hisbollah nutze die zivilen Übergänge, um Waffen zu importieren, so die Darstellung der israelischen Seite. Libanons Verkehrsminister Ali Hamieh bestätigte gegenüber Reuters die Schließung beider Grenzübergänge. Der Hauptgrenzübergang Masnaa war bereits zuvor im Oktober durch israelische Luftangriffe unpassierbar gemacht worden. Somit verbleibt im Norden Libanons nur noch ein einziger offener Grenzübergang nach Syrien.

Auch im Gazastreifen hat es nach israelischen Angriffen zahlreiche Tote gegeben. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet, starben am Morgen in der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens mindestens 28 Menschen, darunter viele Kinder und Frauen. Ziel des Luftangriffs war laut Wafa ein Wohnhaus. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sprach von 38 Toten bei israelischen Angriffen auf Häuser in der Stadt seit der Nacht. Weitere Angriffe wurden aus Beit Lahia im Norden des Gazastreifens gemeldet, wo laut Wafa mindestens 20 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Die israelische Armee prüfte die Berichte, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldete.

Die israelische Armee bestätigte ihren Einsatz im Flüchtlingsviertel Dschabalija im Norden des Gazastreifens. Man habe „im Laufe des vergangenen Tages Dutzende Terroristen ausgeschaltet, terroristische Infrastruktur zerschlagen und zahlreiche Waffen sichergestellt“, so die Armee. Der Zivilschutz im Gazastreifen hatte am Donnerstag von vielen Toten und Verletzten in der Gegend berichtet. Augenzeugenberichten zufolge ist die Lage in Dschabalija katastrophal.

Die humanitäre Lage im Libanon spitzt sich angesichts der anhaltenden Kämpfe weiter zu. Die rund 800 Notunterkünfte im Land sind laut dem Hilfswerk Care bereits überfüllt. Care schätzt die Zahl der Vertriebenen auf rund 1,2 Millionen Menschen. In den Unterkünften mangelt es an Grundversorgung wie Schlafplätzen und sanitären Einrichtungen. Zudem seien bei vielen Flüchtlingen psychische Probleme erkennbar, so Care. Das Hilfswerk fordert mehr Unterstützung für die Bevölkerung und einen sofortigen Waffenstillstand.

Der EU-Ratschef Charles Michel erwartet angesichts der Kritik an Israels Kriegsführung eine schwierige Debatte über mögliche Einschränkungen der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Land. Mehrere Staats- und Regierungschefs hätten beim EU-Gipfel das bestehende Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Israel angesprochen. Israels Militärchef Herzi Halevi sieht derweil Möglichkeiten für ein Ende des Konflikts mit der Hisbollah. „Im Norden (Israels) besteht die Möglichkeit, zu einem klaren Abschluss zu kommen. Wir haben die oberste Befehlskette der Hisbollah gründlich zerschlagen“, so Halevi in einer Videoerklärung.

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