1.12.2024
Onlinehandel Gewinner Gedrückte Stimmung im Südwesten

Zögerlicher Start ins Weihnachtsgeschäft im Südwesten

Der Einzelhandel in Südwestdeutschland erlebt einen verhaltenen Beginn der Weihnachtszeit. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/01/verband-weihnachtsgeschaeft-kommt-nicht-in-schwung) berichtet von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von 20 Prozent am ersten Adventssamstag im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Anzahl der Kundinnen und Kunden blieb unter den Erwartungen. Diese Zahlen basieren auf einer Umfrage des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW) unter fast 200 Händlern.

Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des HBW, sieht die Ursache für die schwache Entwicklung in der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Viele Menschen seien noch nicht in Weihnachtsstimmung, erklärt Hagmann. Bereits Mitte November hatte eine HBW-Umfrage gezeigt, dass mehr als die Hälfte der befragten Händler mit einem schwächeren Start ins Weihnachtsgeschäft im Vergleich zu den Vorjahren rechnete. Nur zwölf Prozent meldeten eine Verbesserung.

Trotz des verhaltenen Auftakts blickt der Handel verhalten optimistisch auf die kommenden Wochen. Über die Hälfte der befragten Händler erwartet steigende oder zumindest stabile Umsätze. Erfahrungsgemäß erledigen viele Kunden ihre Weihnachtseinkäufe erst kurz vor den Feiertagen, so Hagmann gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Es sei ein Trend zu zeitlich verteilten Einkäufen zu beobachten, ein Verhalten, das auch in den vergangenen Jahren erkennbar war. Der HBW prognostiziert für das diesjährige Weihnachtsgeschäft einen Gesamtumsatz von 16,1 Milliarden Euro, was einem nominalen Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allerdings zeigten sich die Händler bereits im letzten Jahr unzufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft.

Wie der Stern berichtet, ist das Weihnachtsgeschäft für viele Geschäfte im Südwesten essentiell. Einige Branchen erwirtschaften einen erheblichen Teil ihres Jahresumsatzes im letzten Quartal. Die anhaltende Kaufzurückhaltung der Kunden, ausgelöst durch gestiegene Preise, wirtschaftliche Unsicherheiten und globale Krisen, dämpft die Kauflaune und die Stimmung im Handel. Obwohl die Inflation zuletzt nachgelassen hat, bleiben die Preise für viele Verbraucher hoch.

Mainwelle berichtet von unterschiedlichen Erwartungen im Online-Handel. Während der stationäre Handel mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, profitieren asiatische Billig-Plattformen von der aktuellen Lage und verzeichnen Zuwachsraten von bis zu 30 Prozent. Der Handelsverband Bayern erwartet, dass diese Plattformen allein in Bayern mindestens 250 Millionen Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft generieren werden.

Auch n-tv berichtete bereits im Dezember 2023 über eine gedrückte Stimmung im Handel. Damals waren nur 15 Prozent der Händler mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zufrieden. Die geringe Kundenfrequenz, vor allem in den Innenstädten, wurde als Hauptgrund für die schleppende Entwicklung genannt.

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