19.10.2024
Potsdam im Hitze-Check: Positive Ergebnisse für Lebensqualität und Klimaschutz
Klimawandel: Potsdam schneidet bei Hitze-Studie gut ab

Klimawandel: Potsdam schneidet bei Hitze-Studie gut ab

Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam hat in einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) beim sogenannten Hitze-Check positiv abgeschnitten. Diese Studie, die sich mit der Flächenversiegelung und der Grünausstattung von Städten befasst, hat ergeben, dass Potsdam im Vergleich zu anderen deutschen Städten relativ wenig versiegelte Flächen und eine hohe Anzahl an Grünflächen aufweist. Dies hat bedeutende Implikationen für den Hitzeschutz und die Lebensqualität in urbanen Räumen, insbesondere im Kontext des Klimawandels.

Hintergrund des Hitze-Checks

Die DUH hat Satellitendaten ausgewertet, um die Versiegelung von Flächen und die Verfügbarkeit von Grünflächen in 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern zu vergleichen. Die Städte wurden entsprechend ihrer Ergebnisse mit roten, orangen und grünen Karten bewertet. Potsdam erhielt in beiden Kategorien, sowohl für die Flächenversiegelung als auch für das Grünvolumen, eine vorbildliche Bewertung.

Potsdams Rang im Vergleich zu anderen Städten

In der Studie wird Potsdam mit einer Flächenversiegelung von 36,83 Prozent und einem Grünvolumen von 4,80 Kubikmetern pro Quadratmeter bewertet. Diese Werte positionieren die Stadt auf dem dritten Platz im Ranking, hinter Detmold und Ratingen. Zum Vergleich: Berlin landete mit 44,48 Prozent Versiegelung und 4,24 Kubikmetern Grün auf dem 21. Platz. Auch andere Städte in Brandenburg, wie Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel und Cottbus, schnitten relativ gut ab, obwohl sie weniger Grünvolumen aufweisen.

Die Bedeutung von Grünflächen

Die Studie hebt hervor, dass unversiegelte Böden und Grünflächen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die sommerliche Hitze spielen. Angesichts des Klimawandels sind solche Flächen von zunehmender Bedeutung, da sie helfen, Wasser zu speichern und die Temperaturen zu regulieren. Besonders große Bäume sind effektiv, da sie durch ihre Schattenwirkung und Verdunstung einen erheblichen Kühlungseffekt erzeugen.

Forderungen der Deutschen Umwelthilfe

Die Deutsche Umwelthilfe hat die Bundesregierung aufgefordert, bundesweite Standards für die Begrünung von Städten zu etablieren. Dazu zählen auch Vorschriften für die Begrünung von Schulhöfen und anderen öffentlichen Flächen. Der Schutz vor sommerlicher Hitze wird als eine der zentralen Herausforderungen im urbanen Raum angesehen, insbesondere in Zeiten zunehmender Hitzewellen und extremen Wetterereignissen.

Vergleich mit anderen Städten

Die Untersuchung zeigt, dass viele Städte, insbesondere im Süden Deutschlands, schlecht abschneiden. Städte wie Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg, Worms und Mainz weisen eine hohe Flächenversiegelung auf und bieten ihren Bewohnern somit weniger Schutz vor Hitze. Dies führt zu der Feststellung, dass in diesen Regionen dringender Handlungsbedarf besteht.

Fazit

Die Ergebnisse des Hitze-Checks stellen einen positiven Aspekt für Potsdam dar, das sich durch eine relativ hohe Verfügbarkeit von Grünflächen und eine geringe Flächenversiegelung auszeichnet. Diese Faktoren tragen zur Lebensqualität der Bewohner bei und bieten einen gewissen Schutz vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels. Dennoch bleibt die Herausforderung, die städtische Infrastruktur nachhaltig zu gestalten und den Hitzeschutz in allen Städten zu verbessern.

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