19.10.2024
Sahra Wagenknechts Bündnis gründet elften Landesverband in Hessen

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat seinen elften Landesverband gegründet. Wie die dpa berichtet, fand die Gründungsveranstaltung am Samstagmittag im Wiesbadener Kurhaus statt. Der hessische Landesverband ist der elfte seiner Art in Deutschland.

Rund 50 Gründungsmitglieder waren anwesend, um den Landesverband ins Leben zu rufen. Angeführt wird der Verband von Ali Al-Dailami, Bundestagsabgeordneter und ehemaliges Mitglied der Linken, und Oliver Jeschonnek, einem Unternehmer aus Frankfurt. Al-Dailami wurde mit 100 Prozent der Stimmen zum Landesvorsitzenden gewählt, Jeschonnek erhielt 80,4 Prozent.

Al-Dailami betonte, dass das BSW bereit sei, in Hessen Verantwortung zu übernehmen. Drei Punkte sind ihm dabei besonders wichtig: Bildungspolitik, soziale Gerechtigkeit und die Frage von Krieg und Frieden. Insbesondere die Rolle Wiesbadens als NATO-Kommando bereitet ihm Sorgen. „Wiesbaden wird zu einer Drehscheibe des Ukrainekriegs werden. Das macht uns große Sorgen“, sagte er. Nach fast drei Jahren Krieg müsse „dieser Wahnsinn“ aufhören. „Wir brauchen dringend Verhandlungen.“

Jeschonnek ergänzte, dass das BSW in Hessen rasch seine Rolle als „außerparlamentarische Opposition“ finden wolle. „Wir wollen in der Breite sichtbar werden und unsere Basis erweitern.“ Rund 2000 Interessenten hätten sich schon vor der Gründung des Landesverbands gemeldet, so die Frankfurter Rundschau.

Al-Dailami, 42, wurde in Sanaa im Jemen geboren und kam Anfang der neunziger Jahre als Sohn politischer Flüchtlinge nach Deutschland. Der gelernte Restaurantfachmann saß seit 2021 für die Linkspartei im Bundestag, trat jedoch 2023 aus der Partei aus und schloss sich der BSW-Gruppe an. Jeschonnek, 48, ist hingegen politischer Neuling. Der gebürtige Frankfurter leitet ein Beratungsunternehmen für Marketing und Personalmanagement. Sein Interesse gilt vor allem der Wirtschaftspolitik. „Ich konnte nicht länger zusehen, wie sich die Rahmenbedingungen zum Schlechteren verändern“, sagte er.

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