Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die SPD Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow auf einen engagierten Bundestagswahlkampf vorbereitet (dpa). Sie kritisierte in ihrer Rede die politischen Gegner: Friedrich Merz (CDU) fehle die Erfahrung, Deutschland in Krisenzeiten zu führen, die FDP spalte das Land, die Grünen gingen beim Klimaschutz zu radikal vor und die AfD bedrohe die Demokratie.
Schwesig unterstrich die Bedeutung von Wirtschaft, sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz. Laut dpa erklärte sie vor 95 Delegierten: „Nur die SPD kann diese drei Bereiche vereinen.“ Das Ziel sei, stärkste Kraft im Bundestag zu werden und die nächste Regierung zu führen. Dafür müsse die SPD in Mecklenburg-Vorpommern alle sechs Direktmandate gewinnen. Die Versammlung stimmte anschließend über die Kandidatenliste ab.
Bei der Bundestagswahl 2021 war die SPD in Mecklenburg-Vorpommern mit 29,1 Prozent der Zweitstimmen stärkste Kraft (NDR). Die Nominierung des Spitzenkandidaten gestaltet sich jedoch schwierig. Es gibt einen Zweikampf zwischen Frank Junge, der 2021 das beste Erststimmenergebnis der SPD in Ostdeutschland erzielte und von mehreren Kreisverbänden unterstützt wird, und Reem Alabali-Radovan, die von der Parteispitze und insbesondere von Schwesig favorisiert wird. Parteikritiker werfen Alabali-Radovan mangelndes Engagement in ihrem Wahlkreis vor (NDR).
Auch die ZEIT berichtet über Schwesigs Wahlkampfreden und zitiert ihre Kritik an den politischen Gegnern. Die SPD hatte 2021 alle sechs Direktmandate in Mecklenburg-Vorpommern gewonnen und möchte dieses Ergebnis wiederholen. Angesichts der aktuellen Umfragewerte von 15 bis 18 Prozent bundesweit ist dies eine Herausforderung. Zum Vergleich: 2021 erreichte die SPD bundesweit 25,7 Prozent.
Public Marketing berichtet, dass die Pahnke Group den erfolgreichen Landtagswahlkampf 2021 der SPD in Mecklenburg-Vorpommern leitete. Die Kampagne stellte Manuela Schwesig in den Mittelpunkt und basierte auf drei Themenschwerpunkten. Die SPD startete bei 24 Prozent und erreichte schließlich 39,6 Prozent.
Die WELT analysiert die politische Lage in Mecklenburg-Vorpommern und die starke Position der SPD. Die Zeitung hebt die historischen Gründe für die SPD-Dominanz und die hohe Popularität von Manuela Schwesig hervor, die als Nachfolgerin von Erwin Sellering dessen Popularität fortsetzt. Die WELT erörtert auch mögliche Koalitionsoptionen nach der Wahl: Rot-Schwarz, Rot-Rot oder Ampel.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) beschreibt die entspannte Atmosphäre des Landtagswahlkampfes 2021 im Vergleich zum Bundestagswahlkampf. Es betont Schwesigs Image als Kümmerin und die Schwierigkeiten des CDU-Herausforderers Michael Sack. Das RND thematisiert auch die Probleme des Bundeslandes: Mangel an Industrie, Werftenkrise und Lehrermangel.
Die SPD-Website selbst nennt die Schwerpunkte von Schwesigs Politik: starke Wirtschaft, gute Arbeitsplätze und Löhne, gute Kitas und Schulen, Respekt vor den Leistungen älterer Menschen, ein starkes Miteinander und Naturschutz.
Quellen: