Hamburger Kreative planen, gegen den Abriss der berühmten «Soul Kitchen»-Halle aus dem gleichnamigen Film von Fatih Akin zu protestieren. Die Initiative Kulturkanal hat für Freitagnachmittag eine Kundgebung organisiert. «Das lassen wir uns nicht bieten und appellieren an den wehrhaften Stadtteil», sagte ein Sprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Demonstration soll um 17.00 Uhr am Stübenplatz beginnen. Die Veranstalter rechnen mit etwa 200 Teilnehmern. Dies berichtete zuvor das «Hamburger Abendblatt».
Vergangene Woche hatte der rot-grüne Senat in einer Stellungnahme erklärt, dass die bekannte Halle im Stadtteil Wilhelmsburg im Grunde nicht mehr zu retten sei. Einen konkreten Antrag auf Abriss des Gebäudes gebe es bislang noch nicht. In der Vergangenheit hatten sich zahlreiche Kulturaktivistinnen und -aktivisten für den Erhalt des Gebäudes eingesetzt, darunter auch Fatih Akin selbst.
Die Stellungnahme des Senats sei «wie ein Schlag ins Gesicht», sagte die Initiative Kulturkanal. Die Antwort des Senats auf die vielfältigen kulturellen Nutzungsanliegen rund um den Veringkanal habe im Reiherstiegviertel Fassungslosigkeit und Wut ausgelöst.
Die «Soul-Kitchen»-Halle ist akut einsturzgefährdet. Im Juli 2022 stürzte laut Senat bereits ein Teil des Daches ein. Für die Halle bestehe auch keinerlei Verwendung mehr bei einer plangemäßen Nutzung als Industriefläche.
Der 2009 veröffentlichte Film «Soul Kitchen» handelt vom Kampf des Wirts Zinos Kazantsakis - dargestellt von Adam Bousdoukos - um den Erhalt seines Restaurants «Soul Kitchen». Der Film gilt auch als Liebeserklärung Akins an seine Heimatstadt Hamburg.
© dpa-infocom, dpa:241015-930-260778/1